Halvesbostel
Schlüsselübergabe fürs neue Fahrzeug
Ein "herrliches Fahrzeug" - so die Überzeugung vieler begeisterter Experten - nahm jetzt die Freiwillige Feuerwehr Halvesbostel offiziell in Dienst. Das elf Tonnen schwere Mittlere Löschfahrzeug (MLF) mit 1.000-Liter-Löschwassertank und Allradantrieb war bereits vor zweieinhalb Jahren von Ortsbrandmeister Thomas Brümmer, Gerätewart Sven Meier und Gemeindebrandmeister Carsten Beneke vom Hersteller Ziegler abgeholt worden. Aber erst jetzt konnte die offizielle Einweihung mit rund 70 Gästen - u.a. Kameraden aus den eigenen Reihen, befreundete Feuerwehren und Feuerschutzausschuss - im frisch erweiterten Feuerwehrhaus gebührend gefeiert werden.
Norbert Blanke von der Firma Ziegler hatte den großen Schlüssel mitgebracht, den er zunächst an Kerstin Markus, Leiterin des Fachbereichs Bürgerservice der Samtgemeinde, in Vertretung des kurzfristig erkrankten Samtgemeinde-Bürgermeisters Heiner Albers überreichte. "Wir haben mit Thomas und seinem Team zusammengearbeitet. Der einsatztaktische Wert des Fahrzeugs ist hoch", sagte Blanke, der in Grasberg (Kreis Osterholz) selbst Feuerwehrmann ist. Für Kerstin Markus war es das erste Fahrzeug, das sie als Fachbereichsleitung mit anschaffen durfte, wie sie erklärte. Sie dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement und händigte Gemeindebrandmeister Beneke den Schlüssel aus.
"Natürlich werden wir auch dieses Fahrzeug hegen und pflegen", versprach er. Das alte Tragkraftspritzen-Fahrzeug (TSF) hatte immerhin 30 Jahre auf dem Buckel. Laut dem kürzlich verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan sollen Fahrzeuge künftig nach 20 Jahren ersetzt werden. "Bei 30 Jahren ist es schwierig, die Sicherheit zu gewährleisten", sagte Beneke. "Kritiker gibt es immer. Das Fahrzeug ist zu groß, zu teuer, braucht man wirklich Allrad?", zitierte er. Doch nicht nur für das neue MLF musste das Feuerwehrhaus erweitert werden. Schließlich gehe es um den Dienst für die Allgemeinheit und die Sicherheit. Adäquate Räume für die Retter gehörten dazu. Im erweiterten Feuerwehrhaus gibt es nun einen Gruppenraum, Sanitär- und Umkleideräume sowie Platz für eine (in Halvesbostel noch nicht vorhandene) Jugendfeuerwehr.
"Wir haben lange um das Fahrzeug gekämpft", erklärte Ortsbrandmeister Thomas Brümmer. Er dankte dem Rat, dass "trotz nicht prall gefüllter Kassen so etwas entstanden ist." Bei dem rund 30 Jahre alten Vorgänger, einem Mercedes, habe es weder Anschnallgurte noch Kopfstützen und öfter mal Rostwasser unter dem Fahrzeug gegeben. "In den nächsten 20, 25 Jahren werden viele Herausforderungen auf uns zukommen", sagte er mit Blick auf Hygienevorschriften und die aufgrund der Klimaveränderung zunehmenden Vegetationsbrände. Beim Feuerwehrhaus habe die Wehr mitgestalten dürfen und auch einiges in Eigenleistung erbracht. Brümmer dankte den Handwerkern und auch dem Förderverein, der Zusatzbeschaffungen ermöglichte.
Mit zwei Bildern überraschte der Ortsbrandmeister zwei seiner Kameraden: Sein Stellvertreter Dirk Dresen, der nicht bei der Abholung des Fahrzeugs aus Rendsburg dabei sein konnte, erhielt ein Foto des neuen MLF. Georg Stöver, in dessen Kartoffelscheune als alte TSF während der Bauarbeiten am Gerätehaus zwischengeparkt war, händigte er ein gemaltes Bild vom alten Haus mit Fahrzeug aus, bevor er den großen Schlüssel an Gerätewart Sven Meier übergab.
Feuerschutzausschuss-Vorsitzender Bernd Perlowski erklärte, er sei froh, dass der Feuerwehrbedarfsplan verabschiedet werden konnte als vernünftige Basis für die künftige Feuerwehrausstattung. Halvesbostels Bürgermeister Jürgen Ravens erinnerte u.a. an die Gründung der Wehr im Jahr 1903 und den ersten Brandmeister, Schuhmachermeister Heinrich Meier.
Abschließend wünschten alle Redner der Halvesbosteler Wehr viel Spaß mit dem neuen Fahrzeug und dass sie immer gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.
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