In Hollenstedt
Pflanzstreifen am Ackenhusen-Ring soll kommen
bim. Hollenstedt. Ob man es nun Ortsrandbepflanzung oder Ausgleichsfläche nennt: Die Anwohner des Ackenhusen-Rings in Hollenstedt hätten gerne, dass der 15-Meter-Streifen hinter ihren Häusern mit Blick auf die freie Landschaft bepflanzt wird. Denn darauf warten manche von ihnen bereits seit 13 Jahren (das WOCHENBLATT berichtete). Und das soll nun bald geschehen. Bei einem Ortstermin mit Anwohnern sowie Ilona und Rüdiger Vietze von der Initiative "Großeltern pflanzen für ihre Enkel" erörterten Bürgermeister Jürgen Böhme und Gärtnermeister Ludwig Hauschild, der gleichzeitig Ratsmitglied und Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Estetal ist, die Möglichkeiten.
Heimische Bäume
und Sträucher
"Wir haben hier eine 2.650 Quadratmeter große Fläche, die mit heimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden soll", erklärte Jürgen Böhme. "Jeder Baum braucht einen Radius von fünf Metern, Sträucher 1,50 bis zwei Meter", erläuterte Ludwig Hauschild.
Ringsum solle eine jeweils fünf Meter breite Hecke gepflanzt werden mit einem Durchlass für Trecker und in der Mitte Platz für die Großeltern-Enkel-Bäume gelassen werden. Auch die Anwohner könnten sich mit dieser Lösung arrangieren, meinte Helga Blanck.
Bei der Großeltern-Initiative würden Opa, Oma, Jubelpaare oder Anwohner Bäume stiften und diese nach und nach pflanzen - vergleichbar mit einem Hochzeitswald. Die (Enkel-)Kinder sollen danach die Möglichkeit haben, diese Bäume ihrer Familien besuchen zu können.
Uneinigkeit bestand vor Ort lediglich noch bei der Frage der Pflege. "Wenn die Initiative will, dass wir diese Fläche für sie freihalten, machen wir das, aber ohne Verantwortung", erklärte Böhme. Rüdiger Vietze sah das nicht ein: "Diese Fläche wertet die Gemeinde auf, deshalb können wir das von der Gemeinde erwarten", sagte er. Für ihn stehe außerdem das gemeinsame Engagement von Bürgern und Gemeinde im Vordergrund.
Am Wochenende dann die überraschende Abfuhr der Großeltern-Initiative: Zunächst habe es die Zusage vom Bürgermeister gegeben, dass hinter den Grundstückszäunen eine Hecke gepflanzt werde, in der Mitte ein Weg entstehe, evtl. mit einer Bank, an dem die Bäume gepflanzt würden. So stellt es auch Jürgen Böhme dar.
"Das klang gut, wie ein kleiner Park", erklärt Ilona Vietze. Ihrer Vorstellung nach sollten die Baumpflanzungen ähnlich wie die Apfelallee zwischen Emmen und Wohlesbostel erfolgen.
Nach weiteren Gesprächen und einem erneuten Ortstermin mit zwei weiteren Großeltern sei ihnen jedoch bewusst geworden, dass die Fläche wie ein Wald vollgepflanzt würde. "Da gehen die einzelnen Bäume im Dickicht unter", so ihre Befürchtung. "Wir sind nicht die Idioten, die die Kosten für die Gemeinde übernehmen für deren Ausgleichsfläche", begründet Ilona Vietze den Rückzug der Intiative. "Wir wollen etwas schaffen, wo man hingehen kann." Die Initiative sucht nun eine andere Fläche für ihr Vorhaben.
Auftrag soll bald
vergeben werden
Bürgermeister Böhme erklärte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, den Auftrag für die Bepflanzung der Fläche in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und nach Abstimmung im Verwaltungsausschuss jetzt zeitnah zu vergeben - voraussichtlich in der kommenden Woche. Eines von drei Angeboten stehe noch aus. Eine andere Fläche, die die Gemeinde der Großeltern-Initiative zur Verfügung stellen könnte, gebe es nicht.
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