Bürgerinitiative gegründet
Eltern machen mobil für eine IGS in Hollenstedt
![Zahlreiche Hollenstedterinnen und Hollenstedter machen sich für die Umwandlung der Oberschule Estetalschule in eine Integrierte Gesamtschule stark | Foto: Uwe Stelling](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/07/27/4/445594_L.jpg?1627381400)
- Zahlreiche Hollenstedterinnen und Hollenstedter machen sich für die Umwandlung der Oberschule Estetalschule in eine Integrierte Gesamtschule stark
- Foto: Uwe Stelling
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bim. Hollenstedt. Viele Eltern aus Hollenstedt und Moisburg wollen eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in Hollenstedt schnellstmöglich voranbringen. Am Freitag versammelten sie sich vor der Oberschule Estetalschule, die in eine IGS umgewandelt werden könnte, untermauerten mit Plakaten ihre Forderung und gründeten die Bürgerinitiative "IGS für Hollenstedt".
Nach der Informationsveranstaltung, zu der CDU und Grüne vergangene Woche gemeinsam eingeladen hatten, startete eine Gruppe Engagierter eine Onlinebefragung unter Eltern von Grundschülern und Kindergartenkindern sowie im Sportverein. Binnen sechs Tagen hatten rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Fragebogen ausgefüllt, 97,7 Prozent der Befragten wünschen sich eine IGS in Hollenstedt.
Für die Eltern liegen die Vorteile einer IGS klar auf der Hand:
Die Schulform stehe für eine freie Entwicklung der Kinder ohne leistungsspezifische Sortierung sowie eine wohnortnahe Beschulung mit kurzem Schulweg, was wiederum eine Reduzierung der Fahrzeit und -kosten bedeute.
Gesamtschulen von Mehrheit
der Eltern bevorzugt
In den vergangenen drei Jahren seien im Durchschnitt 54 Prozent der an der IGS Buchholz angemeldeten Schüler abgelehnt worden. 75 Prozent aller Schüler der Samtgemeinde Hollenstedt würden nach der Grundschule nicht weiter in Hollenstedt zur Schule gehen. Das könne u.a. dazu führen, dass diese Kinder und Jugendlichen dem Sportverein oder der Feuerwehr als Mitglieder verloren gingen.
Mit der Umwandlung von Oberschulen (OBS) in Integrierte Gesamtschulen, die von der Mehrheit der Eltern für die Beschulung ihrer Kinder bevorzugt werden, soll der IGS-Standort Buchholz entlastet werden. Das betrifft die OBS-Standorte Hollenstedt, Hanstedt, Jesteburg und Rosengarten. Die Kreispolitik konnte sich noch nicht zu einer Standort-Entscheidung durchringen, u.a. weil jeweils Auswirkungen auf Schulen in Nachbarkommunen zu erwarten sind.
• Wie berichtet, hatte der Hollenstedter Samtgemeinderat Ende April eine Resolution verabschiedet, mit der die kurzfristige Errichtung einer vierzügigen IGS in Hollenstedt, beginnend mit dem fünften Schuljahrgang ab dem 1. August 2022, sowie die gleichzeitige stufenweise Aufhebung der Oberschule Hollenstedt ausdrücklich unterstützt wird.
Einwohner können
Fragen stellen
• Laut Landkreissprecherin Katja Bendig wird die auf Kreisebene ins Leben gerufene Arbeitsgruppe ihre Arbeit nach der Sommerpause fortsetzen. Die nächste Kreisschulausschuss-Sitzung ist am 21. September. Bereits am 10. August findet die nächste Kreistagssitzung digital statt, im Rahmen derer Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen.
Elternbefragungen für 20.000 Euro
Wie berichtet, haben laut einer vom Landkreis in Auftrag gegebenen Studie zur Überprüfung des Angebots an weiterführenden Schulen im vergangenen Herbst 691 Schülerinnen und Schüler die Aufnahme an den Integrierten Gesamtschulen in Winsen, Seevetal und Buchholz beantragt, jedoch gab es für 261 Schüler keine Plätze.
Eine Arbeitsgruppe, die den Prozess des bedarfsgerechten Umbaus der Schulstruktur im Landkreis Harburg begleitet, hatte empfohlen, als Erstes die Estetalschule, die Oberschule in Hollenstedt, in eine IGS umzuwandeln. Das war vom Kreisschulausschuss und vom Kreistag im März jedoch mehrheitlich abgelehnt worden. Obwohl der Landkreis als Schulträger in den Schulstandort Hollenstedt erst kürzlich rund 5,5 Millionen Euro investiert und die Estetalschule ab Ende 2019 erweitert hatte.
Befürwortet wurde allerdings, vor jeder Beschlussfassung u.a. über eine Änderung der Schulform die davon betroffenen Eltern zu befragen und die jeweils betroffenen Schulen anzuhören. Für Konzeption und Durchführung hat der Kreis 20.000 Euro veranschlagt. Die jetzige Befragung und deren aufwendig ausgearbeitete Auswertung durch engagierte Eltern in Hollenstedt war kostenfrei.
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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