Abschied von einer Institution: Zehn Jahre leitete Gisela Punke das Horneburger Mehrgenerationenhaus - jetzt geht sie in den Ruhestand
jd. Horneburg. Das Mehrgenerationenhaus (MGH) ist eine Institution in Horneburg - und Gisela Punke ist es auch. Oder vielmehr: Sie war es. In der vergangenen Woche wurde die ausgebildete Diplom-Pädagogin offiziell als MGH-Leiterin verabschiedet. Zehn Jahre stand sie an der Spitze der Einrichtung, deren Angebote pro Monat rund 1.800 Menschen wahrnehmen. Auch aus ihrem zweiten Amt ist die 63-Jährige ausgeschieden: 18 Jahre lang bekleidete sie in der Samtgemeinde die Position der Gleichstellungsbeauftragten.
Dank Punkes Wirken habe sich das MGH auf eine besondere Weise in der Samtgemeinde etabliert, hob Rathauschef Matthais Herwede in seiner Dankesrede hervor. Dort könne sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringen. Rund 50 Gruppen seien mittlerweile rund um die Woche aktiv. Die Bandbreite reiche von der "Storchengruß"-Gruppe mit klönenden Muttis und plappernden Babys bis zum offenen Bereich, wo sich das 70-jährige Ehepaar mit Bekannten zum Frühstück treffe. Punke habe das Haus zu einem sozialen Kompetenz- und Beratungszentrum gemacht, so Herwede.
Die Mutter dreier Töchter wuchs in Goslar auf, besuchte dort die Volksschule. In Hermannsburg, wo sie an der Heimvolkshochschule ihre Mittlere Reife machte, lernte sie ihren späteren Mann Walter kennen, der mittlerweile Pastor im Ruhestand ist. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin legte Punke eine längere Familienpause ein und ließ sich für den evangelischen Seelsorgedienst schulen. 1991 schloss sie ihr Pädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt an der Uni Hannover ab.
Punke arbeitete zunächst in Stade: erst an der VHS, dann im Frauen- und Mütterzentrum. 1997 trat sie in Horneburg die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten an. In dieser Position habe er sie als engagierte Sachwalterin für die Belange der Frauen kennengelernt, so Herwede. Dabei sei Punke auch über die Grenzen Horneburgs hinaus aktiv gewesen: Sie habe der Gleichstellungsarbeit ihren "Stempel" aufgedrückt und maßgeblich dazu beigetragen, dass das Frauennetzwerk im Kreis Stade so gut funktioniere.
Als frischgebackene Rentnerin will Punke es zunächst ruhig angehen lassen: Im Januar zieht sie sich in ein "Schweigekloster" im Harz zurück. Im Mai ist dann eine Wohnmobiltour mit Ehemann Walter geplant. Dem MGH-Team hat sie zusagt, öfter mal vorbeizuschauen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.