Ein Agathenburg für alle
Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade und Landkreis zeigen bei Rundgang Verbesserungsbedarf auf
jab. Agathenburg. Vieles ist schon gut in Agathenburg in puncto Barrierefreiheit, aber es ist noch Luft nach oben. Das machte die Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade und Landkreis kürzlich bei einer Ortsbegehung deutlich.
Ein Ehepaar aus der Gemeinde hat sich an den Sozialverband Deutschland in Stade gewandt und von einem für sie unüberwindbaren Problem berichtet. Die Frau ist auf ihren Rollator angewiesen. Das stellt sie gelegentlich vor Hindernisse wie im Fall bei der "Ria zum Felde"-Gedächtniskapelle. Den Gottesdienst kann sie nicht besuchen, da der Zugang nur über eine Treppe möglich ist.
Diesem Hinweis ist die Arbeitsgruppe nachgegangen und traf sich mit Bürgermeister Gerd Allers zu einer Begehung. Bei der Barrierefreiheit ist Agathenburg schon sehr gut aufgestellt, merkten die Beteiligten. Vor allem im Bereich um den Bahnhof ist schon viel passiert. Außerdem befindet sich die Umgebung des Bürgerhauses sowie des Kindergartens bereits im Umbau.
Allerdings traten in anschließenden Gesprächen auch andere kleinere und größere Mängel zutage. Die Sitzbänke an der Kapelle sind reparaturbedürftig, sollen aber zeitnah wieder nutzbar gemacht werden, so die Samtgemeinde Horneburg. Am Hanfberg ist der Gehweg durch über die Grenzen hinauswachsende Grundstückshecken nicht überall passierbar. Hier versprach der Bürgermeister, das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen.
Eine weitere Problemquelle sind die Ampelanlagen an der Bundesstraße 73. Diese sind nicht mit Akustiksignalen ausgestattet, die für Sehbehinderte eine große Hilfe sind. Zudem sind einige Bordsteine nicht abgesenkt, was Gehbehinderte und Rollstuhl- bzw. Rollatornutzer vor Probleme stellt.
Als Lösung für das Treppenproblem an der Kapelle soll eine Rampe gebaut werden. Die Pastorin Claudia Brandy sicherte der Arbeitsgruppe zu, dass Kirche und Gemeinde im September einen Förderantrag für die Maßnahme stellen werden. Der Baubeginn sei für März 2020 geplant.
Außerdem bot die Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade und Landkreis an, einen Lehrgrang zum Umgang mit dem Rollater für die Agathenburger zu organisieren. Auch die Aktion "...fair geht vor!" möchte das "Bürgerfrühstück" im Ort etablieren. Bei den Frühstücken konnten bereits in anderen Gemeinden durch Gespräche zwischen Bürgern und Politik viele Anliegen besprochen, angestoßen und gelöst werden.
AG ist auf Hilfe angewiesen
Die Arbeitsgruppe Barrierefreies Stade und Landkreis besteht aus vielen sozialen Verbänden und Vereinen. Sie möchte Missstände aufdecken und zu einer Verbesserung führen. Um Barrierefreiheit für jeden im Landkreis gewährleisten zu können, sind sie auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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