Das leidige Thema Wasser: Horneburger Ortsmitte verwandelt sich nach heftigen Regengüssen in Seenplatte
jd. Horneburg. Es ist eigentlich typisch für Horneburg: Der Ort hat immer wieder Probleme mit dem Wasser. Der jüngste Ärger ist zwar nicht so gravierend wie die Hochwasser der Aue, dennoch sorgt er für Unmut: Passanten, die während eines Regenschauers oder kurz danach in der Ortsmitte unterwegs sind, können sich derzeit schnell nasse Füße holen. In den vergangenen Wochen führte nicht ablaufendes Regenwasser zu Überflutungen im Bereich der Einmündung der Langen Straße in die Straße Im Großen Sande. Nach Beschwerden einzelner Bürger befassen sich die Planer mit dem Thema.
Sie sieht schick aus: Die Straße Im Großen Sande ist mit Mitteln der Städtebauförderung kürzlich komplett saniert worden - inklusive Gehwegen und Kanalisation. Doch genau dort - tief unter der Erde - verbirgt sich ein Problem, das immer dann zu Tage tritt, wenn es wie aus Eimern schüttet. Da sich das Regenwasser, das eigentlich die Gullis aufnehmen sollen, unten in den Rohren staut, sucht es sich oben auf der Straße neue Wege, um abzufließen.
Die Folge: Dort, wo die Lange Straße anfängt, bildet sich ein kleiner See. Nicht nur die Straße, auch der Fußweg ist dann überflutet. Einige Geschäftsleute sind bereits auf Zinne: Welcher Kunde will schon durch knöcheltiefes Wasser waten, um einen Laden zu betreten? Zwar ist die Sache schon nach wenigen Minuten erledigt und das Wasser dann doch im Gulli verschwunden. Doch die Anlieger sind sich einig: Ein Dauerzustand darf das nicht werden, zumal Starkregenfälle inzwischen kein ungewöhnliches Wetterereignis mehr sind.
"Wir arbeiten an einer Lösung", erklärt Bauamtsleiter Roger Courtault. Nach seiner Auskunft liegt das Problem am Vorgehen bei der Ortskernsanierung: Normalerweise werde ein neuer Regenwasser-Kanal entgegen der Fließrichtung gebaut. Im Horneburger Fall habe die Politik jedoch entschieden, zunächst die Straße Im Großen Sande in Angriff zu nehmen und erst jetzt die Lange Straße zu sanieren. Die dortigen Regenwasserrohre liegen aber gut zwei Meter höher als die neuen Rohre. Dieser Höhenunterschied führt laut Courtault dazu, dass sich das Regenwasser staut.
"Um das Regenwasser abzuleiten, müsste entweder eine oberirdische Rinne quer über den Fußweg angelegt werden oder in der Kanalisation eine Pumpe installiert werden", erklärt der Bauamtschef. Beide Lösungen seien selbstverständlich nur Provisorien: "Endgültig behoben ist das Problem erst, wenn die Lange Straße mitsamt Kanalisation saniert ist." Das dürfte im Frühjahr 2016 der Fall sein.
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