"Lebensraum Kirchturm" an der Estebrügger St. Martini-Kirche
Estebrügge: Ein Zuhause für junge Turmfalken

Ein putziges Quintett: Fünf Turmfalkenjunge nutzen die Nisthilfe im Turm der St. Martini-Kirche in Estebrügge als willkommenen Ausguck | Foto: Helmut Sparr
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  • Ein putziges Quintett: Fünf Turmfalkenjunge nutzen die Nisthilfe im Turm der St. Martini-Kirche in Estebrügge als willkommenen Ausguck
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ab. Estebrügge. In einen Nistkasten an der Estebrügger St. Martini-Kirche sind Turmfalken eingezogen. Dort haben sie fünf Junge bekommen. Dem Erfolg zugrunde liegt die vom Kreis-Naturschutzamt initiierte Aktion "Lebensraum Kirchturm".

Gerade Kirchen können vielen Tierarten neuen Lebensraum bieten - Turmfalken beispielsweise können im Bereich der Fensternischen brüten. Die Voraussetzung, dass sie es auch an der St. Martini-Kirche tun, schufen Helmut Sparr vom Kirchenvorstand und Hans-Joachim Boldt. Sparr hatte den Einbau eines Turmfalkenkastens im Kirchturm vorgeschlagen. Boldt setzte den Vorschlag um, baute einen Kasten und installierte ihn passgenau in einen im Turm befindlichen Fensterrahmen.

Die St. Martini-Kirche beteiligt sich damit am Projekt "Lebensraum Kirchturm", und das mit Erfolg: Der Nistkasten wurde vor einigen Monaten von einem Turmfalkenpaar bezogen, das dort seinen fünfköpfigen Nachwuchs ausbrütete und jetzt dort aufzieht.

Auch Mauersegler, Fledermäuse und Schleiereulen finden einen Lebensraum in Kirchtürmen. Am Kirchenschiff in Estebrügge wurden zusätzlich Mauerseglerkästen aufgehängt. "Diese Hang- und Brutplätze auch bei Sanierungsarbeiten zu erhalten oder auch neue Nistmöglichkeiten zu schaffen, ist das Ziel der Aktion ,Lebensraum Kirchturm'", erklärt Biologin Janette Hagedoorn-Schüch vom Naturschutzamt des Landkreises.

Das Projekt bringe Naturschutz, Kirche und Menschen zusammen, meint die Estebrügger Pastorin Agnethe Krarup. Positiver Nebeneffekt: "Die brütenden Turmfalken halten die Tauben von einer Besiedlung des  Kirchengebäudes ab." Das sei auch an der Wilhaldi-Kirche in Stade und bei der Kirche in Apensen zu beobachten gewesen.

An dem Projekt "Lebensraum Kirchturm" sind inzwischen 15 Kirchen im Landkreis beteiligt. Weitere Kirchen können jederzeit teilnehmen.  

Turmfalken und ihr Nachwuchs
Ein Turmfalkenpaar bleibt meist ein Leben lang zusammen. Es besetzt sein Brutrevier im späten Winter oder im zeitigen Frühjahr. Zwischen Mitte April und Mitte Mai legt das Weibchen vier bis sechs Eier. Nach gut vier Wochen schlüpfen die Jungen, die wiederum ca. vier Wochen lang gefüttert werden.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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