Anwohner entsetzt über zappelnde Fische an Land
Hier ersticken qualvoll Fische
Fische, die nach Luft schnappend an die Wasseroberfläche schwimmen und zu ersticken drohen: Regelmäßig kommt es im Jorker Fleet im Ortszentrum von Borstel zu diesem Phänomen. Der Grund dafür ist der durch die Wetterlage sinkende Sauerstoffgehalt im Wasser. "Verantwortlich sind der geringe Niederschlag und die hohen Temperaturen, dadurch haben unsere Gewässer zu wenig Sauerstoff", erklärt Hans Alpers-Janke, Verbandsvorsteher des Unterhaltungsverbands Altes Land. Verschlickung vereitelt zudem den Wasseraustausch, sodass die Fische durch den Sauerstoffmangel nicht mehr unter Wasser atmen können. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat die Feuerwehr Jork versucht, durch Wasserwerfer für Sauerstoff und Bewegung im Wasser zu sorgen. Auch wurde der Jorker Wettern Elbwasser zugeführt. Hierdurch erhoffte sich der Unterhaltungsverband zusätzlichen Sauerstoff im Wasser.
Der Jorker André Pickenpack beobachtet diese Problematik seit Jahren. Ihm fallen beim Schöpfwerk in Borstel immer wieder zahlreiche tote Fische auf. Einige Fische würden auf dem Gelände liegen und dort um ihr Leben kämpfen. Diese Fische seien mittels eines automatischen Rechens aus dem Fleet befördert worden. Eigentlich sei die Rechenreinigungsanlage dazu da, um Müll oder umherschwimmendes Grün aufzusammeln, damit die Pumpe nicht verstopft, so Pickenpack. Stattdessen "fischt" die Maschine Fische ab, die dann an Land ersticken.
Pickenpack kritisiert außerdem die nicht fachgerechte Entsorgung der Fischkadaver. Er beobachtete, dass die Fische auch nach vier Tagen nicht entfernt, sondern lediglich in den Abfallcontainer geworfen wurden: Das könnte Ratten anlocken. Hans Alpers-Janke erklärte dazu, er habe selber keine Fische gesehen, bedauere aber die Vorkommnisse. "Wir sind betroffen von der Situation, das sollte so natürlich nicht passieren", so Alpers-Janke. Der Unterhaltungsverband arbeite derzeit an einer Lösung. In erster Linie müsse der Sauerstoffgehalt im Wasser konstant bleiben und Fische dürften künftig nicht lebend an Land geholt werden.
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