Historisches aus dem Alten Land
Neues Jahrbuch des Altländer Archivs steht im Zeichen der Schifffahrt
ab. Jork. Ein Seemann, der als Maler von Schiffsporträts bekannt wurde, eine Estefähre, deren Betrieb man nach mehr als 160 Jahren einstellte oder der letzte in Hamburg fahrende Personenraddampfer: Geschichten rund um die Schifffahrt, die mit dem Alten Land verbunden sind, können ab jetzt im neuen Jahrbuch des Altländer Archivs nachgelesen werden. Vier Autoren wirkten bei dessen Entstehung mit und stellten es nun gemeinsam mit Archivarin Susanne Höft-Schorpp vor.
Es sind wertvolle Erinnerungen an frühere Zeiten, die die Verfasser zusammengetragen haben. Bereits zum achten Mal steuerte Jürgen Hoffmann lokalhistorisches Wissen zum Jahrbuch bei. Der in Cranz ansässige Uhrmacher hatte sich u. a. für das Instandsetzen und Warten alter Turmuhren an Este und Lühe eingesetzt und während seiner Jahrzehnte andauernden Recherchen über das Alte Land manches entdeckt. In diesem Jahr war Hoffmann für besonderes Engagement mit dem Süderelbe-Thaler ausgezeichnet worden.
Für das Jahrbuch hatte Hoffmann ein einzelnes Fährschiffes zum Thema gewählt: Er verfasste einen Artikel über den im Jahr 1905 erbauten Raddampfer "Hansa", in dem er auch Einblick in die Fährbetriebe auf der Themse, dem Rhein und der Elbe gibt. "Ich fand, das war es wert, dem Raddampfer mal eine Geschichte zu widmen", erklärte Hoffmann. Er habe schon viel zusammengetragen und sei so schon zu einem eigenen kleinen Archiv gekommen.
An seine Erlebnisse in jungen Jahren, die heute "nicht mehr denkbar" wären, erinnere er sich gerne: "Zum Beispiel habe ich noch im Borsteler Hafen meine Schwimmabzeichen gemacht, den Frei- und Fahrtenschwimmer", erzählte er. Den erforderlichen Drei-Meter-Sprung habe er damals vom Schiffsdeck der "Borstel" gemacht.
Neben weiteren interessanten Artikeln zur Schifffahrt, beispielsweise von Vicco Meyer ("Die Lühe - eine Lebensader") oder Peters Albers ("Bäcker, hol röber!") hat Susanne Höft-Schorpp Wissenswertes über die letzte Trachtenträgerin in Leeswig, Rebecka Bartels zu Papier gebracht. Zu der Geschichte angeregt hatte Rebecka Bartels Urenkelin, Waltraud Behrens. Bis diese im Jahr 1946 verstarb, habe sie immer Tracht getragen und sei sogar in Arbeitstracht zum Obstpflücken auf die Leitern gestiegen.
Außer Geschichten aus dem Alten Land beinhaltet das Jahrbuch viele zeitgenössische Fotografien. Es kostet 7,50 Euro und ist u. a. erhältlich im Altlländer Archiv in Jork (Westerladekop 4), im Museum Altes Land (Westerjork 49) und im Jorker Rathaus (Am Gräfengericht 2).
Redakteur:Alexandra Bisping |
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