Darum dauert es so lange
K39-Baustelle: Ärger mit dem Untergrund
Autofahrer, die die Pendlerstrecke hinter dem Deich nach Hamburg nutzen, werden weiter auf die Geduldsprobe gestellt: Probleme mit dem Straßen-Untergrund haben - wie berichtet - zu Verzögerungen bei den Arbeiten im zweiten Abschnitt der Sanierung der Kreisstraße 39 in Jork geführt. Das WOCHENBLATT hat beim Landkreis nachgehakt, um welche Probleme es sich konkret handelt.
"Es wird ja der Straßenkörper verbreitert. Der Untergrund auf der Nordseite, auf dem die Verbreiterung erfolgt, war bisher nicht entsprechend ertüchtigt", erläutert Landkreis-Sprecher Daniel Beneke. Das mit der Planung der Maßnahme beauftragte Ingenieurbüro habe empfohlen, den Boden zu stabilisieren. Ein Baugrundgutachter habe diesen Vorschlag geprüft und für gut befunden.
"Als in diesem Bereich gearbeitet wurde, gingen – wie üblich – Bodenproben ins Labor", berichtet Beneke. Aus dem Labor kam nach vierwöchiger Bearbeitungszeit die Auskunft, dass der organische Anteil im Boden so groß ist, dass die geplante Bodenverbesserung nicht die gewünschte Stabilisierung erreicht. Die Maßnahme wäre daher ungeeignet gewesen. Praktische Versuche bestätigten dies.
Zwei Alternativen wurden geprüft
Als Alternative wurden andere Verfahren vorgeschlagen - wie das Aufbringen einer speziellen Tragschicht, bei der Mineralstoffe wie Sand, Kies oder Splitt mit dem Bindemittel Zement versehen werden, oder aber das Verwenden von Schotter, eingeschlagen in Geotextil. Die letztere Variante wurde schließlich ausgewählt. "Zwar gelten Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln als standardisierte und bewährte Bauweise des Straßenbaus, indem sie dazu dienen, die Belastungen der Straßendecke in den Untergrund zu leiten", so Beneke. Doch die Tragschicht-Lösung sei im Fall der K39 dann doch nicht gewählt worden, weil dies die teurere Variante wäre und die Aufbringung zudem deutlich länger gedauert hätte. Stattdessen fiel die Wahl auf den mit Geotextil verstärkten Schotter.
Der aufwendige Prüfprozess habe einige Zeit gedauert – und die Umsetzung des Verfahrens ebenfalls, so der Landkreis-Sprecher. Im Januar kam der Frost hinzu, in dieser Zeit ruhten die Bauarbeiten. Starke Niederschläge in den folgenden Wochen behinderten die Arbeiten zusätzlich, weil die Baustelle erst wieder trockengelegt werden musste.
Der Einbau des Geotextil-Schotters auf der Nordseite ist inzwischen weit vorangeschritten. Von zwei Kilometern fehlen noch rund 300 Meter, auf denen das Geotextil noch eingebaut werden muss. Ziel ist es laut Beneke, noch im März die Nordseite zu asphaltieren und dann mit den Arbeiten auf der Südseite zu starten.
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