Schiff muss länger in der Werft bleiben
Lühe-Schulau-Fähre startet später in die Saison

Die Fähre wird länger in der Werft liegen als geplant | Foto: LSF GmbH/Facebook
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Die Lühe-Schulau-Fähre macht ihrem Ruf als Pannenschiff weiterhin alle Ehre. Der ursprünglich für den 7. April vorgesehene Start in die Sommersaison verschiebt sich - zumindest um ein paar Tage. "Werftaufenthalt verlängert sich leider bis zum Ende der 15. KW", heißt es auf der Homepage der Fährgesellschaft. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Fähre und ihren Pannen bleibt zu hoffen, dass es wirklich nur bei ein paar Tagen bleibt. 

Weiße Schrift auf weißem Grund

Nicht nur auf der Homepage, sondern auch bei ihren Auftritten in den sozialen Medien gibt sich die Fähr-GmbH wortkarg. Ein Grund für die Verzögerung wird nicht angegeben. Auch die Presse wurde - wieder einmal - nicht informiert. Aber es gehört ja schon zur Tradition der Fährgesellschaft, in Sachen Öffentlichkeitsarbeit eher träge zu agieren. Derweil wurde die Internetseite der Fähre einem Relaunch unterzogen. Allerdings macht die neue Optik der Startseite ein wenig stutzig: Welche Absicht steckt bloß dahinter, weiße Schrift auf weißem Hintergrund zu verwenden? Ist das modernes Webdesign? Nutzerfreundlich geht jedenfalls anders.

Der neue Internetauftritt der Lühe-Schulau-Fähre. Weiße Schrift auf weißem Hintergrund ist keine so gute Idee | Foto: Screenshot
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Schiff hat sich verzogen

Der Grund für die Verlängerung des Werftaufenthaltes in Finkenwerder ist offenbar ein unvorhergesehenes technisches Problem. Dort wird das Kühlsystem der Fähre umgerüstet. Statt wie bisher Elbwasser zu verwenden, das aufgrund der zunehmenden Verschlickung an den Anlegern immer wieder Schäden verursachte, soll künftig ein internes Wassersystem für Kühlung sorgen. Doch dieser Umbau gestaltet sich jetzt aufwendiger als gedacht. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, soll sich das Schiff seit Planungsbeginn im vergangenen Herbst um einen halben Zentimeter verzogen haben. Da die neue Technik millimetergenau eingepasst werden muss, wurde es erforderlich, beim Einbau entsprechen nachzujustieren. Dadurch verlängern sich die Arbeiten auf der Werft.

Kühlsystem war das Problem

Die Fähre "Dat Ole Land II" stand in den vergangenen Jahren wiederholt im Fokus der Berichterstattung - allerdings überwiegend mit Negativschlagzeilen. Pleiten, Pech und Pannen haben den Fährbetrieb immer wieder überschattet. Die mittlerweile einzige reine Personenfähre an der Unterelbe fiel in den Vorjahren häufiger wegen Motorschäden aus. Ein Gutachter kam sogar zu dem Schluss, dass das 2011/2012 auf der Schiffswerft Bolle in Derben (Sachsen-Anhalt) gebaute, 35 Meter lange und 450 PS starke Schiff für den Einsatz in der Elbe ungeeignet sei. Dieser Feststellung wurde zwar in einem weiteren Gutachten widersprochen. Doch bei dem bisherigen Kühlsystem für die Motoren war eigentlich klar, dass das verwendete Elbwasser wegen seines hohen Sandgehaltes zu übermäßigem Verschleiß der Antriebswelle führen wird. 

Winterbetrieb wird eingestellt

Für weniger Verschleiß soll auch die Reduzierung der Betriebsstunden sorgen. Im November hatte die Fährgesellschaft bekanntgegeben, dass ab diesem Jahr der Winterfahrplan eingestellt wird. Die "Dat Ole Land II" pendelt dann nur noch im Frühling und Sommer zwischen dem Lüheanleger und Schulau am schleswig-holsteinischen Elbufer. In den Wintermonaten nutzten täglich zuletzt rund 35 Pendler die Fähre. Das war viel zu wenig für einen kostendeckenden Betrieb. Die Anteilseigner bezuschussen die Fähre mit Beträgen im sechsstelligen Bereich. Anteile an der Fährgesellschaft halten der Landkreis Stade (35 Prozent), die Hansestadt Stade (25 Prozent), die Stadt Wedel, zu der Schulau gehört (20 Prozent), sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork (jeweils zehn Prozent).

Die Fähre wird länger in der Werft liegen als geplant | Foto: LSF GmbH/Facebook
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