Rübke droht künftig ein Verkehrskollaps
A26: Verkehrslenkende Maßnahmen zur Entlastung der Ortschaft nötig
sla. Rübke. Mit Inbetriebnahme der Anschlussstelle an der A26 zwischen Rübke und Neu Wulmstorf ist mit enormem Anstieg des Verkehrsaufkommens durch Rübke zu rechnen. Für 100.000 Euro wurde 2019 unter finanzieller Beteiligung des Landkreises Harburg und der Gemeinde Neu Wulmstorf eine Machbarkeitsstudie für eine Ortsumfahrung in Auftrag gegeben, mit der sich in den vergangenen Jahren eine länderübergreifende Arbeitsgruppe beschäftigt hat. "Hier gibt es verschiedene Faktoren, die nicht ganz ohne sind, da sie Niedersachsen und Hamburg betreffen", sagt Andreas Bartels, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dorfentwicklung Rübke e.V. (ADR) im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Der mögliche Bau einer Ortsumfahrung für Rübke vor Inbetriebnahme der Anschlussstelle in Rübke sei aber absolut unrealistisch, äußerte sich das Rübker SPD-Mitglied und Kandidat für den Kreistag Martin Stawinski.
"Es ist wichtig, dass vor einer möglichen Ortsumgehung eine Verkehrslenkung in die Wege geleitet wird", erklärt Bartels. Es liege ihnen sehr am Herzen, dass nicht erst beobachtet wird, was passiert, sondern bereits vorher gehandelt werde. Eine Verkehrslenkung bis 2022 sei zwingend notwendig und stehe im Vordergrund ihrer Forderungen, so Bartels.
Für Ende 2022 wird die Verkehrsfreigabe prognostiziert. Die A26 endet dann zunächst voraussichtlich bis Ende 2025 an der Anschlussstelle Neu Wulmstorf an der B3 / L235 zwischen Rübke und Neu Wulmstorf. Mit hohem Verkehrsaufkommen ist zusätzlich zu rechnen, da die östliche Ausfahrt der A26 in Buxtehude in den kommenden Jahren nicht freigegeben werden wird. Außerdem wird es durch Deicherhöhungen am Hauptdeich zu Sperrungen oder Einschränkungen kommen.
Südlich der Anschlussstelle Neu Wulmstorf besteht mit der Umgehungsstraße B3n eine leistungsfähige Anbindung. Doch der Verkehr nach Norden, insbesondere in Richtung Airbus wird über kleine Straßen unweigerlich durch die Dörfer Rübke und Neuenfelde fließen. "Wir sollten aus der Entwicklung in Dammhausen unsere Lehre ziehen und es besser machen. Ansonsten würden wir aber auch klagen", sagt Bartels entschlossen. Zur Erinnerung: Entgegen einer Ankündigung, erst nach Abschluss des Verkehrsmonitorings die Autobahn-Anschlussstelle Jork komplett zu öffnen, wurde die A26 doch schon früher in beide Richtungen freigegeben. Die Dammhauser klagten dagegen. Ihre Forderungen wie Querungshilfen an den Bushaltestellen, Tempo 30 und wirksames Lkw-Durchfahrverbot wurde erfüllt. Schon im Jahre 2009, nachdem das Planfeststellungsverfahren für diesen 3. Bauabschnitt der A26 von Buxtehude bis Neu Wulmstorf / Rübke eingeleitet worden war, erklärte die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, dass insbesondere der Zulieferverkehr für Airbus durch entsprechende verkehrslenkende Maßnahmen auf die Umgehung Finkenwerder gelenkt werden solle mit dem Ziel, den Schwerverkehr auf dem Straßenzug Nincoper Deich – Marschkamper Deich zu reduzieren. Der Nincoper Deich und der Marschkamper Deich sollten den Schwerverkehr dann nur noch aufnehmen, soweit dies zur Erschließung des Gebietes erforderlich sei.
Eine Konzepterstellung soll unter Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke e.V. und der Gemeinde Neu Wulmstorf durchgeführt werden. Die Gemeinde Neu Wulmstorf, die Landtagsabgeordneten der Region und allen voran die Arbeitsgemeinschaft zur Dorferhaltung Rübke mahnen seit Jahren, dass die Abfahrt Neu Wulmstorf zwischen Buxtehude und dem Anschluss an die A7 die einzige sei. Dadurch würde durch die Ortschaft Rübke der gesamte Schwerlastverkehr für Teile des Alten Landes, Airbus und die Sietas-Werft rollen. Der Vorschlag der Gemeinde sah vor, die Abfahrt nach Osten auf Hamburger Gebiet zu verlegen, um damit die Möglichkeit einer Umgehungsstraße zu gewährleisten und gleichzeitig zu verhindern, dass der Verkehr direkt nach Rübke hereinfährt. Allerdings sei damit den Anwohnern in Neuenfelde nicht geholfen, so Andreas Bartels.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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