16-jährige Annika Henrike Meier aus Neu Wulmstorf überzeugt beim Blauen Löwen 2020 mit Poetry Slam

Erstmals wurde eine Newcomerin ausgezeichnet

sla. Neu Wulmstorf. "Es ist mein allererstes Interview", freut sich Annika Henrike Meier im WOCHENBLATT-Gespräch. Soeben wurde die 16-jährige Neu Wulmstorferin mit dem "Blauen Löwen" als Newcomerin in der Kategorie Wortakrobaten aus den Bereichen Poetry-Slam, Dichtung und Singer-Songwriting neben dem Hauptpreis, der an den langjährigen Songwriter Jens Böttcher ging (das WOCHENBLATT berichtete), ausgezeichnet. Der Newcomer-Preis wurde zum ersten Mal vergeben. Annika Henrike Meiers Texte beeindruckten die Jury auch vor dem Hintergrund ihres Alters. Deshalb habe man sich entschieden, dieses junge Talent ebenfalls zu würdigen, hieß es in der Begründung.
Inspiriert zum Schreiben wurde die 16-Jährige erst im vergangenen Jahr durch den Besuch eines Poetry-Slams in Buchholz. Noch am selben Abend habe sie angefangen, eigene Texte zu verfassen. Gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit und Fast Fashion, aber auch Konflikte verarbeite sie in ihren Texten, die häufig traurig-melancholisch seien. "Ich schreibe, was mich bewegt, und kann mich in düsteren Gedanken besser ausdrücken."
Nach einem Auftritt beim "Lebendigen Adventskalender" in der Katholischen St. Josef-Kirche in Neu Wulmstorf habe sie viel Zuspruch erhalten, auch von ihrer Familie. "Annika ist sehr wortgewandt und hat eine tolle Präsenz", sagt ihre Mutter Birgit Meier. Auch ihre Oma habe sie ermutigt, diesen künstlerischen Weg zu verfolgen. Ihre Videos auf Instagram unter "annihenrike", in denen ein Freund sie und ihre Texte stimmungsvoll in Szene setzt, sorgten bereits für viele weitere Fans. "Ich habe mehrere Hobbys wie Tennis oder Handball, aber da war ich nie richtig gut. Beim Poerty-Slam bin ich mit ganzem Herzen dabei und spüre, dass ich Talent dazu habe."
• Der Kulturpreis „Blauer Löwe“ wird seit 2005 jährlich in wechselnden Sparten ausgeschrieben. Die Jury besteht aus Journalisten, Vertretern der Sparkasse Harburg-Buxtehude und des Landkreises Harburg sowie aus regionalen Kulturinstitutionen. Das Preisgeld von 2.000 Euro wird von der Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude gestellt. Die feierliche Preisverleihung findet bedingt durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr am 23. November im kleineren Rahmen statt und wird per Livestream übertragen.