Arbeiten in der Wulmstorfer Heide
Wildbienenkliff entsteht am Bornberg

- Am Bornberg wird das Wildbienenkliff als Refugium für die bedrohten Insekten geschaffen
- Foto: Landkreis Harburg
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Biene ist nicht gleich Biene: Mit ihren Verwandten Maja, Willi & Co. haben Wildbienen nur wenig zu tun. Die kleinen schwarzen, rötlich-braunen oder schwarz-gelben Insekten sind zwar ebenso fleißig, sammeln Nektar und „produzieren“ Honig – aber sie sind Einzelgänger. Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest – je nach Art in Röhren, Höhlen, im Boden und versorgt die Brutzellen selbst. Doch Wildbienen sind bedroht: Populationen und Artenvielfalt von Wildbienen werden immer kleiner, der Lebensraum schwindet. Am Bornberg in der Wulmstorfer Heide ändert sich das: Ein neues Wildbienenkliff soll zur Heimat der Wildbienen werden.
Von den deutschlandweit rund 570 Wildbienenarten stehen 220 als bedrohte Arten auf der Roten Liste, 30 Arten sind sogar vom Aussterben bedroht – wohl auch, weil sie immer weniger Raum für Nester und Nahrung haben.

- (Symbolbild)
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„Das hat fatale Folgen für die gesamte Natur. Wildbienen sichern nicht nur Ernteerträge, sondern auch die Vielfalt und das Überleben unzähliger Wildpflanzen. Europaweit sind rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig, dass sie von Insekten bestäubt werden“, verdeutlicht Ina Schlüschen von der Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg.
Ein Platz an der Sonne
Auf den Flächen der Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg haben daher Renaturierungsmaßnahmen zum Schutz der Biene begonnen: An der Panzerringstraße am Bornberg wird eine frühere Abbruchkante auf einer Länge von rund 150 Metern wiederhergestellt, das bewegte Relief mit seiner markanten Landschaftsstruktur aufgewertet. Dazu werden Kiefern entnommen, damit ein Platz an der Sonne für die Wildbienenwohnungen entsteht. „Das Wildbienenkliff wird zur Heimat der Rotpelzigen Sandbiene oder der Gemeine Sandbiene, aber auch für andere Arten wie Wespen, Käfer und Spinnen.“
Die Arbeiten für das neue Wildbienenkliff sind aber nur ein Baustein der Renaturierungsmaßnahmen der Naturschutzstiftung am Bornberg und in der Wulmstorfer Heide. Das frühere Panzerübungsgelände ist längst ein attraktives Naherholungsgebiet und eine einzigartige Naturlandschaft – mit Heide, Wald und Feuchtgebieten, in der sich zahlreiche gefährdete Arten von der Kreuzotter bis zur Heidelerche wohlfühlen. So ist es unter anderem Quellgebiet für den Riethbach und umfasst zahlreiche Nassbiotope. Mit 83 Metern Höhe stellt der Bornberg die höchste Erhebung im Gebiet dar.
Zur Weiterentwicklung dieses wertvollen Lebensraumes wird in den kommenden Wochen eines der größten Waldnaturschutzprojekte im Landkreis Harburg fortgesetzt. Denn südlich des Bornberg sind dann weitere Durchforstungen geplant, der Wald wird klimagerecht umgebaut. Auf einigen Flächen hat die Naturschutzstiftung bereits vor gut einem Jahr begonnen, einen hochwertigen, abwechslungsreichen Buchenmischwald anstelle des strukturarmes Kiefernstangenholz mit geringem ökologischen Wert zu schaffen.


Redakteur:Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf |
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