Mehrheit will zunächst das F-Planverfahren abschließen
Politik sagt "nein" zu Umzugsplänen
os. Neu Wulmstorf. Die Politik in Neu Wulmstorf hat mehrheitlich den Plänen von Henner Schönecke (Geflügelhof Schönecke), seinen Betrieb vom jetzigen Standort an der Straße Fliegenmoor an die Mühlenstraße in Elstorf zu verlegen, einen Riegel vorgeschoben. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde im Bauausschuss ein CDU-Antrag verabschiedet, nach dem zunächst der aktuelle Flächennutzungsplan der Gemeinde fertiggestellt werden soll.
Zuvor hatte Henner Schönecke seine Pläne vorgestellt. Demnach strebte er den Umzug auf ein rund zwei Hektar großes Grundstück an der Mühlenstraße an. Problem: Nach den geplanten Änderungen für den F-Plan ist dort Wohnbebauung vorgesehen. "Leider wurden meine Argumente nicht gehört", erklärt Henner Schönecke. Das Areal an der Mühlenstraße habe den Charme, dass es weit genug vom Ortskern entfernt sei und es so zu keinen Konflikten mit Nachbarn kommen könne. Schon seit dem Jahr 2006 sei er mit der Gemeinde Neu Wulmstorf in Gesprächen über einen möglichen Umzug des Unternehmens. Am jetzigen Standort könne er nicht wachsen, deshalb ergäben auch Investitionen in moderne Technik, z. B. in der Lagerhaltung, keinen Sinn. Schönecke will jetzt abwarten, welche Alternativen die Politik ihm eröffnet: "Bislang ist keiner mit einem anderen Standortvorschlag auf mich zugekommen."
Das solle aber geschehen, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Handtke. "Wir wollen erst das F-Planverfahren abschließen", sagte Handtke. Gleichzeitig wolle man auf jeden Fall mit Henner Schönecke im Gespräch bleiben und gemeinsam nach einem Alternativstandort suchen. Eine Hintertür zum von Schönecke vorgeschlagenen Standort an der Mühlenstraße ließ Handtke offen: "Ein F-Plan führt nicht zwingend zu Baurecht." Übersetzt heißt das, dass es vielleicht im zweiten Anlauf doch eine Mehrheit für den Umzug an die Mühlenstraße geben könnte.
Allerdings: Sowohl Handtke als auch CDU-Fraktionsvorsitzender Malte Kanebley wiesen auf die Bedenken des Planungsbüros hin, die mit der Mühlenstraße verbunden sind. "Der Planer hat mehr als deutlich auf die Konflikte hingewiesen", betonte Kanebley. U. a. sei die Verkehrsproblematik nicht geklärt, zudem ergebe die unmittelbare Nähe eines Gewerbegebietes, wie es Schönecke wolle, zur Wohnbebauung keinen Sinn. Auch Kanebley betonte, an einer Lösung interessiert zu sein, "aber eben nicht am vorgeschlagenen Standort".
Jan Lüdemann, Fraktionsvorsitzender der UWG, hätte mit dem Umzug von Schönecke an die Mühlenstraße keine Probleme. Er kritisierte, dass die "geheime GroKo" aus SPD und CDU den F-Plan mit aller Gewalt durchdrücken wolle. Lüdemann vermutet dahinter Kalkül, da Bürgermeister Wolf-Egbert Rosenzweig Bedenken gegen den F-Plan habe, u. a. weil der angedachte Flächenverbrauch zu groß sei. Lüdemann nannte das Gesprächsangebot von CDU und SPD an Schönecke ein "Wischi-Waschi-Lippenbekenntnis": "Es ist doch völlig klar, dass wir als Lokalpolitiker ein Unternehmen in der Gemeinde halten wollen."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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