Mehr Wohnungen in Neu Wulmstorf bald „sozial“?
SPD bringt Sozialwohnungsquote auf den Weg
Zur Miete und das kostengünstig? Es wird immer schwieriger, in Neu Wulmstorf beides zu finden. Die Bestrebungen, dies zu verbessern, laufen in der Gemeinde seit Jahren. Erste Wohnungen mit einer hier vor Ort preisgünstigen Bruttokaltmiete ab 8,50 Euro pro Quadratmeter sind bereits entstanden. Doch deren Zahl sowie auch der aktuell bestehende Ansatz zur Verbesserung der Sozialwohnungsquote bei Neubauten reichen nicht aus. Es müsse mehr getan werden, und das gehen die Sozialdemokraten jetzt an, erläutert die Fraktionsvorsitzende Petra Andersen: „Bezahlbarer Wohnraum für unsere Familien, Rentnerhaushalte oder junge Menschen ist eines unserer wichtigsten politischen Ziele vor Ort.“
Bauausschuss-Vorsitzender Thomas Grambow konkretisiert die Pläne so: „Wir wollen festlegen, dass im Rahmen unserer Bauleitplanung im Mehrgeschosswohnungsbau ab zehn Wohneinheiten grundsätzlich mindestens 20 Prozent der zukünftigen Wohnungen als Sozialwohnungen im Sinne des Wohnungsbindungsgesetzes oder alternativ preisreduziert mit einer Bindungsfrist von 20 Jahren gebaut und diese so auch angeboten werden müssen.“ Einfach ausgedrückt bedeute die Regelung, dass künftig jede fünfte neue Wohnung in Neu Wulmstorf eine „günstige“ sein müsse, ergänzt er mit Überzeugung. Die Höhe der Preisreduzierung richte sich dabei nach den Tabellen-Höchstgrenzen (Bruttokaltmiete) für angemessenen Wohnraum des Landkreises Harburg. „Das ist ein großer Meilenstein für den Wohnungsbau in der Gemeinde Neu Wulmstorf. So finden beispielsweise auch junge Menschen, die hierbleiben wollen, ein bezahlbares Zuhause“, freut sich die Fraktionsvorsitzende und lobt ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den anderen Gremien, die dieses Ergebnis möglich gemacht haben.
Zurzeit wird wieder weniger gebaut, denn Baupreise und Bauzinsen sind hoch. Deshalb sollen für Investoren auch Mischformen der Vorgabe möglich sein. Der Anteil von jeweils fünf Prozent Sozialwohnungen oder preisreduzierte Wohnungen darf innerhalb der Zwanzig-Prozent-Quote nicht unterschritten werden. Auf die Frage, warum die Gemeinde nicht selbst Sozialwohnungen anbiete, erläutert Grambow: „Wenn eine Kommune nicht selbst als Eigentümerin bauen kann, beispielsweise weil sie nicht über eigene Grundstücke verfügt, gibt es auf direktem Wege sehr wenig Einfluss darauf, dauerhaft bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“ In diesem Fall müssen entsprechende Regeln für Investoren beschlossen werden, wie es in Neu Wulmstorf jetzt vorgenommen wird.
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