Windräder: Wo dürfen sie noch stehen?

Die modernen Windkraftanlagen werden immer größer | Foto: jd
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bc. Neu Wulmstorf. Der Bau von Windkraftanlagen ist wesentlicher Bestandteil der von der Bundesregierung gewollten Energiewende. Was auf großer politischer Bühne beschlossen wurde, führt in den Kommunen vor Ort nicht selten zu Konflikten. Wie jetzt in den Landkreisen Harburg und Stade zu beobachten ist.

Weil in beiden Kreisen derzeit die Raumordnungsprogramme überarbeitet werden, sind viele Gemeinden unsicher bei der Ausweisung neuer Bauflächen. Das Problem sind die neuen Abstandsregelungen. Da Windräder immer höher und größer gebaut werden - Stichwort Repowering - sollen auch die Mindest-Entfernungen zu Wohnsiedlungen neu definiert werden.

Beispiel Ohlenbüttel: In dem Neu Wulmstorfer Ortsteil im Landkreis Harburg wollen Politik und Verwaltung neue Wohngebiete ausweisen. Dazu muss der Flächennutzungsplan fürs gesamte Dorf geändert werden. Nach alter Rechtslage galt ein Mindestabstand von 700 Metern von Wohnhäusern zu Windrädern. Jetzt diskutiert die Kreispolitik in Winsen über Abstände von 800 oder sogar 1.000 Metern.
Da südlich von Ohlenbüttel aber bereits Vorrangflächen für Windräder ausgewiesen wurden, müsste Neu Wulmstorf das Baugebiet neu planen, weil die Abstände nicht mehr eingehalten werden können. Am Montag, 11. Februar, tagt der Bauausschuss des Landkreises Harburg zu diesem Thema.

Die Gemeinde Neu Wulmstorf hat ihre Planungen jetzt auf Eis gelegt. Sie will zunächst abwarten, wie der Landkreis entscheidet. "Der Kreis greift mit seinem Raumordnungsprogramm in die Planungshoheit der Gemeinden ein", sagt Jörg Schröder, Vize-Verwaltungschef im Neu Wulmstorfer Rathaus. Es mache keinen Sinn, neue F-Pläne zu verabschieden, ohne zu wissen, welche neuen Abstandsregelungen gelten. Beispiel Buchholz: Wenn sich der Kreis auf 1.000 Meter festlegt, könnte in der Nordheide-Stadt kein einziges Windrad mehr gebaut werden.

Auch im Landkreis Stade sind die Entfernungen der riesigen "Windspargel" zu Wohnhäusern immer wieder Thema. Im aktuellen Entwurf des Raumordnungsplanes wurde der Abstand zu Siedlungen von 750 auf 800 Metern heraufgesetzt. Darüber ist z.B. in Ahlerstedt ein Streit entbrannt. Die politische Mehrheit in der Geest-Gemeinde setzt sich aufgrund der Lärmbelästigung für noch größere Abstände ein.

Jens-Rainer Ahrens, SPD-Fraktionschef im Winsener Kreistag, sagt: "Wenn ich persönlich Chef einer Gemeinde wäre, würde ich derzeit keine neuen Bauflächen ausweisen, die weniger als 800 Meter Abstand zu Windrädern haben."
Wahrscheinlich werden die Landkreise Harburg und Stade erst Anfang 2014 ihre Raumordnungsprogramme verabschieden.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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