SPD-Bundestagsabgeordnete besuchen Geflügelhof
Eier vom Hof Schönecke werden auch vom Bundeskanzler gekauft
Nachhaltigkeit wird auf dem Geflügelhof Schönecke groß geschrieben. Davon überzeugten sich kürzlich auch Susanne Mittag, agrarpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, und die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Harburg, Svenja Stadler, bei ihrem Besuch in Neu Wulmstorf.
50.000 eigene Legehennen scharren, glucksen und produzieren Eier auf dem Geflügelhof der Familie Schönecke. Die hofeigene Sortiermaschine schafft etwa 20.000 Eier in der Stunde, die dann regional, im Umkreis von 40 Kilometern in Supermärkten oder auf Wochenmärkten zum Verkauf angeboten werden. Qualität, von der sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz schon überzeugt hat. Er kauft regelmäßig im Altonaer Laden der Schöneckes ein.
Der Betrieb läuft unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit, wie Henner und Heiner Schönecke betonen, denn das sei etwas, das auf dem Hof schon seit Jahrzehnten praktiziert werde. Die Eier sind KAT-Zertifiziert. Das bedeutet, dass die Haltungsanforderungen deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.
Ein Teil des Hofkonzepts ist neuerdings auch der "Nachhaltigkeitsraum", der jetzt eröffnet wurde und auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Im Rahmen von Schulungen für die Angestellten sollen sich so auch interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren können. "Transparenz ist uns sehr wichtig", erklärt Ruth Staudenmayer vom Geflügelhof.
Trotz Bemühungen hat die Landwirtschaft auch in Sachen Nachhaltigkeit nicht freie Hand: Gerne würde Henner Schönecke seine Freilandflächen mit Photovoltaik-Anlagen (PV) versehen. Das Problem dabei seien jedoch die EU-Vermarktungsnormen, die für Eier aus Freilandhaltung eine Doppelnutzung der Flächen verbieten. Folglich müsste er seine Freilandeier als Bodenhaltungseier verkaufen. "Das ändern wir gerade", verspricht Susanne Mittag, die weiß, dass das Problem auf Seiten der Politik bekannt ist. Denn: Eine Agri-PV-Anlage hätte viele Vorteile. Zum einen mögen Hühner den Schutz, den ihnen auch eine PV bieten könnte. Besonders in den Wintermonaten, wenn die auf der Fläche gepflanzten Pappeln keine Blätter tragen, sind Greifvögel ein Problem. Der durchschnittliche Verlust liegt in der kalten Jahreshälfte bei etwa 50 Hühnern im Monat. Zum anderen wäre der gewonnene grüne Strom ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität: Die Doppelnutzung von Agrarflächen birgt ein noch lang nicht ausgeschöpftes Potenzial.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein zentraler Punkt auf dem Geflügelhof: Der Hühnermist landet in der Biogasanlage in Ardestorf, deren Gesellschafter Heiner Schönecke ist, und wird in Strom gewandelt. Bei der Umwandlung von Gas in Strom entsteht zudem Wärme, mit der etwa das Neu Wulmstorfer Hallenbad, die Schulen und das Rathaus versorgt werden. Doch Schönecke sieht mehr Potenzial im Biogas. Es könnte etwa die Grundlage für die Herstellung von grünem Kunststoff, grünem LNG oder einem Ersatzkraftstoff für die Luftfahrt geschaffen werden. "Der Green-Tech-Park-Buxtehude ist die Zukunft", prognostiziert Heiner Schönecke.
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