Feuewehr-Rückblick auf 2024
Ereignisreiche Personensuche in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten

- Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr (v. li.): Gemeindebrandmeister Malte Gooßen, Geehrter Otto Schlichting (Feuerwehr Breitenwisch), Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke, Geehrter Walter Jungclaus (Feuerwehr Neuland), stellvertretender Gemeindebrandmeister Rolf Jarck, stellvertretender Kreisbrandmeister Abschnitt Nord Thorsten Hellwege, stellvertretender Gemeindebrandmeister Thorsten Raap und stellvertretender Abschnittsleiter Nord Kreisfeuerwehr Danny Waltersdorf
- Foto: Stefan Braun / Kreisfeuerwehrsprecher
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Für die Feuerwehren in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten war das Jahr 2024 eigentlich ein ruhiges, fast normales Jahr, wenn sich nicht im Gebiet der Samtgemeinde ein Drama abgespielt hätte, das die Öffentlichkeit in ganz Deutschland wochenlang in Atem hielt. Das erfuhren die Teilnehmenden der Jahreshauptversammlung der 18 Ortsfeuerwehren der Allesamt-Gemeinde Mitte März im Großenwördener Hof. Eine der größten Personensuchen, die es jemals in Deutschland gab, spielte sich zu einem sehr großen Anteil in ihrem Einsatzgebiet ab. Die Suche nach dem vermissten Jungen Arian aus Elm gestaltete sich zu einer Such-Operation im Bereich der Gemeinden Estorf, Gräpel, Behrste und Oldendorf, die einzigartige Dimensionen annahm.
Gemeindebrandmeister Malte Gooßen begann den Abend mit grundsätzlichen Gedanken sowie den üblichen Zahlen und Daten. Ende 2024 waren 21 Kinder in der Kinderfeuerwehr Himmelpforten, die als bisher erste und einzige Kinderfeuerwehr in der Samtgemeinde Kinder aus ganz Oldendorf-Himmelpforten aufnimmt. In fünf Jugendfeuerwehren waren 35 weibliche und 64 männliche Jugendliche, also insgesamt 99 Mitglieder, aktiv. Bei den 18 Ortsfeuerwehren gab es 693 (691 im Jahr 2023) Kameradinnen und Kameraden, die in den Einsatzabteilungen aktiv waren. Dazu kamen 212 Kameradinnen und Kameraden in den Altersabteilungen sowie 47 Ehrenmitglieder. Am Stichtag 31. Dezember 2024 gehörten damit insgesamt 1.072 Mitglieder von jung bis alt zu den Feuerwehren in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten.
„Wie wichtig jede einzelne und jeder einzelne ist, wird immer dann klar, wenn die Not am größten ist“, betonte Malte Gooßen. Folgende Einsatzzahlen konnten für das Jahr 2024 registriert werden: 18 Brände, 97 technische Hilfeleistungen, 73 Sicherheitswachen, neun Tragehilfen, zwölf Türöffnungen für Polizei und Rettungsdienst, zehn ausgelöste Brandmeldeanlagen und fünf Alarmübungen. Dazu kamen 41 Reanimations-Einsätze der Feuerwehr-Ersthelfer aus den AED-Gruppen, sodass insgesamt 265 Einsätze für das Jahr 2024 verbucht werden konnten.
Bemerkenswerte Suche nach Arian im Frühjahr 2024
Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Thorsten Raap erinnerte an einige bemerkenswerte Einsätze im Jahr 2024. Speziell für alle aktiv beteiligten Einsatzkräfte war das Jahr 2024 verbunden mit der Suche nach dem vermissten Jungen Arian aus Elm im Frühjahr. Thorsten Raap schilderte, wie bereits kurz nach dem Verschwinden des Jungen im benachbarten Elm Einsatzkräfte aus Estorf, Gräpel und Oldendorf in der ersten Nacht sofort in die Suche mit eingebunden wurden. Die Suche, die von der Polizei des Landkreises Rotenburg/Wümme von Elm aus geleitet wurde, entwickelte sich zu einer der größten Personensuchen, die jemals in Deutschland stattgefunden hat. Ein Großteil der Einsätze erfolgte im Bereich der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, nachdem sich Einsatzkräfte aus der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten am Morgen nach dem Verschwinden des Kindes zuerst auch im Ort Elm an Suchen von Haus zu Haus und in Gärten und Gewässern beteiligt hatten.

- Personensuche Arian 2024: Hovercrafts der Feuerwehr Bützfleth und der Feuerwehr Sankt Peter-Ording (Schleswig-Holstein) sowie Feuerwehrboot der Feuerwehr Burweg bei der Personensuche Arian am 28. April 2024 an der Fährstelle Brobergen an der Oste
- Foto: Rolf Hillyer-Funke / Feuerwehren Oldendorf-Himmelpforten
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Das Such-Gebiet wurde erweitert und immer mehr Helfer kamen hinzu. Die Aufgaben wuchsen zunehmend und entwickelten sich zu planerischen und logistischen Herausforderungen, die sowohl der Einsatzleitung als auch allen Helfern alles abverlangten. Polizei, Bundeswehr, Hilfsorganisationen aus allen Bereichen, Suchhundestaffeln, Hubschrauber, Drohnen, Boote, Luftkissenfahrzeuge, ein Kampfjet, Taucher und Feuerwehreinsatzkräfte aus vielen Landkreisen beteiligten sich zusammen mit den Bewohnern aus unserer Region tage- und wochenlang an der Suche nach Arian. Die Hilfsaktion, an der mehr als tausend Einsatzkräfte beteiligt waren, wurde nach einer Woche ergebnislos abgebrochen. Tragischerweise wurde Wochen später der vermisste Junge leblos auf einer Wiese in Behrste aufgefunden. „Wir waren bei den Suchmaßnahmen zuvor mehrmals an der Stelle gewesen und können uns nicht erklären, wie und wann Arian dort hingelangt ist und werden es wohl nie erfahren“, betonte Thorsten Raap zum tragischen Ausgang dieser großen und langen Suchaktion.

- Personensuche Arian 2024: Ein TV-Team von RTL-Nord berichtet live über Drohnen-Suche der Feuerwehr Estorf nach Arian bei Estorf am 26. April 2024
- Foto: Rolf Hillyer-Funke / Feuerwehren Oldendorf-Himmelpforten
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Nach dieser gigantischen Personensuche konnte einige Wochen später, auch Dank der Drohnen-Gruppe der Feuerwehr Estorf, eine vermisste Frau bei einer Suchaktion in Heinbockel lebend aufgefunden werden. Ein kleines Erfolgserlebnis nach dem niederschmetternden Ergebnis bei der Suche nach Arian. Die Funktionsbeauftragten gaben anschließend in ihren Berichten Einblicke in die weniger spektakulären Dienste, Übungen und Einsätze.
Zwei Frauen in Leitungspositionen
Jugendfeuerwehrwart Jens Hartlef gab nach 21 Jahren Führungsarbeit in der Jugendfeuerwehr Himmelpforten und als Leiter der Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde seinen letzten Tätigkeitsbericht ab. Gute Platzierungen der Kinder- und Jugendfeuerwehren bei Leistungsvergleichen auf örtlicher Ebene sowie Kreis-, Bezirks- und Landesebene sorgten für zufriedene Gesichter bei den Jugendlichen und deren Betreuern. Mit besonderem Dank an alle Betreuer der Jugendfeuerwehren und der Kinderfeuerwehr verabschiedete sich Jens Hartlef als Führungskraft und übergab die Leitung der Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde an seine Nachfolgerin Celina Reher. Erstmals steht jetzt eine Feuerwehrfrau an der Spitze der Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde.

- Neue Samtgemeinde-Jugendfeuerwehrwartin Celina Reher (Feuerwehr Himmelpforten) und ihr Vorgänger Jens Hartlef (Feuerwehr Himmelpforten)
- Foto: Rolf Hillyer-Funke / Feuerwehren Oldendorf-Himmelpforten
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Des Weiteren gibt es in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten erstmals auch eine Ortsbrandmeisterin. Katharina Jarck wurde kürzlich von ihrer Ortsfeuerwehr Breitenwisch zur Ortsbrandmeisterin gewählt und erhielt von Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke Ihre Ernennungsurkunde überreicht. Ihr Vorgänger Hauke Jarck, der lange Jahre Ortsbrandmeister in Breitenwisch war, erhielt ebenso wie der stellvertretende Ortsbrandmeister von Hammah, Thies von Bargen, seine Entlassungsurkunde. Beide wurden für ihre langjährigen Dienste gewürdigt und gebührend verabschiedet.
Kreisbrandschutzerzieher Ingo Mehrkens stellte sich und das Aufgabengebiet der Brandschutzerzieher auch im Hinblick auf die Aufklärungsarbeit für Mitbürger mit Einschränkungen, Migranten und Bewohnern von Seniorenheimen vor, nachdem der stellvertretende Kreisbrandmeister Thorsten Hellwege die Grüße der Kreisfeuerwehr-Führung ausgerichtet hatte und über Geschehnisse und Veränderungen bei der Kreisfeuerwehr berichtet hatte.
Ehrungen verdienter Mitglieder
Im Rahmen der Versammlung wurden traditionell eine ganze Reihe von Ehrungen und Beförderungen vorgenommen. Thorsten Hellwege, der stellvertretende Abschnittsleiter Nord Danny Waltersdorf und Malte Gooßen mit seinen Stellvertretern Rolf Jarck und Thorsten Raap sowie Holger Falcke beglückwünschten die Geehrten und Beförderten und überreichten Urkunden und Auszeichnungen. Holger Falcke hatte zuvor bei seinen Grußworten die besonders gute Zusammenarbeit von Rat und Feuerwehrführung bei der Erarbeitung des neuen aktuellen Feuerwehrbedarfsplans für die Samtgemeinde gelobt und die Arbeit der Feuerwehren als einen elementaren Baustein für die Daseinsvorsorge zum Wohle der Allgemeinheit gewürdigt. Großenwördens Bürgermeister Martin Doerksen zeigte sich bei seinen Grußworten auch in seiner Eigenschaft als Ausbilder bei der Feuerwehr beeindruckt, dass junge Mitbürger sich in der Feuerwehr engagieren, weil sie anderen Menschen helfen wollen. Ein positives Signal in herausfordernden Zeiten.
Zum Abschluss der Versammlung erfolgte eine besondere Ehrung.
- Der ehemalige Ortsbrandmeister und ehemalige stellvertretende Ortsbrandmeister Hans-Dieter Braack von der Ortsfeuerwehr Himmelpforten wurde zum Ehrenortsbrandmeister ernannt und erhielt die Ehrenurkunde.
- Wegen seiner Verdienste um die Feuerwehren der ehemaligen Samtgemeinde Oldendorf wurde Hans-Heinrich tom Have zum Ehrengemeindebrandmeister ernannt, der seine Auszeichnung leider nicht persönlich entgegennehmen konnte.






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