Mit historischer Fähre übersetzen
Fährleute des Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen bedienen fast 100 Jahre altes Wasserfahrzeug

Die historische Prahmfähre verbindet die beiden Osteufer bei Brobergen
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  • Die historische Prahmfähre verbindet die beiden Osteufer bei Brobergen
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Der Verein kümmert sich auch um den alten Brobergener Friedhof
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Der Anleger in Brobergen | Foto: sb

Eine Fahrt mit der historischen Brobergener Prahmfähre von einem Oste-Ufer zum anderen ist ein besonderes Erlebnis. Zwar benötigt man für das Übersetzen nur wenige Minuten. Das Tuckern des 96 Jahre alten, 24 PS starken Deutz-Dieselmotors, dazu das Plätschern der Wellen und der idyllische Blick auf die Oste machen jedoch Lust auf mehr. Und das kann sich jeder leisten: Die Überfahrt kostet pro Person nur 1 Euro, Autos schlagen mit 3 und Motorräder mit 2 Euro zu Buche.

Fährmann Burkhard Ziemens | Foto: sb

Die 98 Jahre alte Fähre wird ehrenamtlich von Mitgliedern des Fähr- und Geschichtsvereins Brobergen betrieben, der in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert. Unter den 270 Mitgliedern, für die die Überfahrt übrigens kostenlos ist, befinden sich 20 Fährleute, davon zwei Frauen. Von Anfang Mai bis zum 3. Oktober sind sie täglich im Einsatz. Die Fährzeiten: Im Mai und im September montags bis freitags von 13 bis 18 Uhr, am Wochenende und feiertags von 10 bis 18 Uhr. Im Juni, Juli und August täglich von 10 bis 18 Uhr.

Ausflügler verbinden die Überfahrt gern mit einem Besuch des Fährkrugs. Das Lokal wurde früher von Vereinsmitgliedern ehrenamtlich betrieben, seit vier Jahren verwöhnt Pächterin Martina Hoops die Gäste an den Wochenenden mit Snacks, Eis und der legendären "Schlicktorte".

"Die Fährstelle bei Brobergen gibt es seit Mitte des 17. Jahrhunderts", erzählen der Vereinsvorsitzende Günther Schimkatis und Kassenwartin Antje Rieckmann. Seit Ende der 1970er Jahre ist dort die jetzige Fähre im Einsatz. Als im Rahmen von Deichbaumaßnahmen die Fährstelle aufgelöst werden sollte, setzte sich der damalige Brobergener Bürgermeister und stellvertretende Stader Landrat Helmut Hudaff für den Erhalt der Örtlichkeit und der Fähre ein. Mit Erfolg: Der neue Deich wurde verschwenkt und die Fährstelle blieb erhalten. Zum Dank trägt die Fähre heute den Namen "Helmut Hudaff".

• Die Fährsaison-Eröffnung wird jedes Jahr zu Pfingsten mit einem Frühschoppen und Festgottesdienst unter freiem Himmel gefeiert. Zum Saisonende gibt es am 3. Oktober einen Floh- und Bauernmarkt.

• Neben der Fähre kümmert sich der Verein seit vielen Jahren um den Erhalt des alten Friedhofs in Brobergen. U.a. haben die Mitglieder dafür gesorgt, dass die historischen Grabmale, die teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammen, restauriert und wieder aufgestellt wurden. Er gilt als der älteste Bauernfriedhof in der Region.

Ein Gottesmann als Fährmann
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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