Projekt "Kehdinger Kreuz": Politiker haben ein Ohr für die Bürger-Sorgen
Erleichterung: K12 in Wolfsbruch soll nur temporär Autobahnzubringer werden
tp. Wischhafen. Um die Interessen der besorgten Anwohner an dem geplanten Autobahnzubringer in Wischhafen-Wolfsbruch kümmert sich jetzt auch die überregionale Politik. Am vergangenen Samstag trafen sich der Kehdinger CDU-Landtagabgeordnete Kai Seefried und der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann mit Aktivisten der "Bürgerinitiative Autobahnzubringer" (BI) zum künftigen Kehdinger Kreuz der Autobahnen A20/A26 um Sprecher Marco Viehmann (30).
Die BI setzt sich, wie mehrfach berichtet, mit Hilfe der Fachanwältin Roda Verheyen für die siedlungsferne Verlegung der Planungstrasse ein. Im Planfeststellungsverfahren ist vorgesehen, die Kreisstraße K12, die in Wischhafen Fasanenweg heißt, zum Zubringer auszubauen. Die Anwohner befürchten den Wertverlust ihrer Häuser und Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Abgase und Verkehrslärm.
Dass Projekte wie die A20 mit dem Elbtunnel bei Drochtersen und die Fertigstellung der A26 nach Hamburg "immer wieder zur besonderen Betroffenheit führt, liegt auf der Hand", sagt Kai Seefried. "Hier ist es mir wichtig, dass man alle Beteiligungen auf Augenhöhe zusammenbringt." Auf seine Initiative trafen sich deshalb im Gasthaus Heiko Sieb die Anwohner mit Vertretern der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sowie der Samtgemeinde Nordkehdingen und der Gemeinde Drochtersen zum Gespräch über den geplanten Autobahnzubringer vom Kehdinger Kreuz an die B495 in Wolfsbruch.
Im Fachgespräch mit allen Beteiligten sei noch einmal deutlich geworden, dass die Planungen ganz am Anfang stünden. Zunächst müsse die A20 mit dem Elbtunnel und dem Kehdinger Kreuz realisiert werden, um anschließend die Kreisstraße als Zubringer anzubinden, sagt Seefried, der mit ca. zehn Jahren bis zur Umsetzung rechnet. Die K12 wäre dann allerdings ohnehin nur temporär als Zubringer vorgesehen, da seitens der Bundesverkehrswegeplanung eine neue Anwendung vom Kehdinger Kreuz über eine neu zu bauende Bundesstraße in Richtung Cadenberge ("Ferlemann-Bogen") erfolgen solle.
Staatssekretär Ferlemann sicherte in diesem Zusammenhang zu, dass es klares Ziel sein müsse diese geplante temporäre Nutzung der Kreisstraße so kurz wie möglich zu halten und mit Hochdruck die Planung der sogenannten "B 73 neu" vom Kehdinger Kreuz bis zur B495 zu betreiben.
"Zusammenfassend haben wir vereinbart, dass auch bereits jetzt im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens des Kehdinger Kreuzes durch entsprechende Stellungnahmen und Einwände die Betroffenheit deutlich gemacht werden muss, um diese Interessen in allen weiteren Planungen auch berücksichtigen zu können", so Kai Seefried.
Sven Viehmann gegenüber dem WOCHENBLATT: "Wir sind erleichtert, dass der sogenannte Ferlemann-Bogen jetzt nicht mehr nur ein Strich auf der Landkarte ist und hoffen, dass die Planungen nun mit Hochdruck angeschoben werden."
• Zwischen BI und Politik wurden regelmäßige Gesprächsrunden vereinbart.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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