248.519 Besucher im Freilichtmuseum am Kiekeberg und seinen Außenstellen
"2019 war ein Rekordjahr für uns"
as. Ehestorf. "2019 war ein Rekordjahr!", verkündete Klaus-Wilfried Kienert, Vorsitzender des Stiftungsrates der Museumsstiftung, und hatte gute Nachrichten beim Jahresrückblick im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
Das Freilichtmuseum und seine Außenstellen Museumsbauernhof Wennerstorf, Mühlenmuseum Moisburg, Feuerwehrmuseum Marxen und erstmals auch die Museumsstellmacherei Langenrehm feiern zusammen ein Besuchsrekord-Jahr: Mit 248.519 Besuchen ist es das besuchsstärkste überhaupt.
Zu den Besuchermagneten zählen das Freilichtmuseum am Kiekeberg (222.218 Besucher) und das Mühlenmuseum Moisburg (8.255) - sie haben die besten Besuchsergebnisse seit Bestehen erzielt. Auch die Museumsstellmacherei Langenrehm habe sich in ihrer zweiten Saison als Ausflugsziel im Sommer etabliert, so Kienert.
Als Gründe für den Erfolg nannte der Stiftungsratvorsitzende u.a. den Ausbau der Social-Media-Präsenz. Auch die inhaltliche Fokussierung auf Bildung und Vermittlung kommt gut bei den Besuchern an, insbesondere das neue Vorführ- und Mitmachprogramm "Sonntags im Museum". An 33 Sonntagen gab es über das ganze Jahr hinweg Führungen und Mitmach-Angebote für jedes Alter.
Ungebrochen bleibt das Interesse an der "Königsberger Straße". Mit diesem Projekt holt das Freilichtmuseum insgesamt sechs Gebäude aus der Zeit von 1949 bis 1970 an den Kiekeberg.
"Diese positiven Entwicklungen überwiegen den Einfluss von äußeren, nicht vom Museum beeinflussbaren Faktoren, wie zum Beispiel die Schließung des Ehestorfer Heuwegs oder die Baustellen-Situation auf der A7 in Hamburg", so Kienert.
Im vergangenen Jahr hat der Förderverein sein 30-jähriges Jubiläum gefeiert. 1989 mit neun Personen gegründet, zählt der Verein mit über 13.527 Mitgliedern mittlerweile zu den größten Museums-Fördervereinen Deutschlands. Wie Fördervereinsvorsitzender Heiner Schönecke berichtete, unterstützt der Förderverein u.a. den Museumsbauernhof in Wennerstorf, der in diesem Jahr ein zweites Gewächshaus und ein neues Kühlhaus erhalten soll. Auch in seinen Bestand investiert das Freilichtmuseum. Laut der kaufmännischen Geschäftsführerin Carina Meyer wurden 2019 allein rund 50.000 Euro für die Instandsetzung von Dächern ausgegeben. U.a. wurde ein neuer Eichenzaun um große Teile des Geländes gezogen, die Beschilderung im Museum modernisiert und der historische Musikpavillon saniert.
Auch in diesem Jahr locken das Freilichtmuseum am Kiekeberg und seine Außenstellen die Besucher mit vielfältigen Veranstaltungen ins Museum. Die Reihe "Sonntags im Museum" wird 2020 fortgesetzt, ebenso wie das betreute Ferienprogramm. "Wir bemerken auch ein hohes Interesse unserer Besucher an der Arbeit der Mitarbeiter", sagt Museumsdirektor Stefan Zimmermann. "Ob Gärtner, Handwerker oder Landwirte – sie sind als Experten geschätzt, werden aber auch häufig nach ihrem Arbeitsalltag und der grundsätzlichen Museumsarbeit gefragt."
Bewährt hat sich auch die "Gelebte Geschichte". Am 23. und 24. Mai findet zum zweiten Mal die Veranstaltung "1945. Der erste Sommer im Frieden" statt. 75 Jahre nach Kriegsende zeigt das Museum damit den Alltag der einfachen Bevölkerung im ersten Nachkriegssommer.
Weitere Termine zum Vormerken: Das "Haus des Handwerks" wird am 19. September zum "Tag des Handwerks" eröffnet. Die Ausstellung "Bauklötze staunen. Lego-Architektur" öffnet am 15. November ist noch bis Februar 2021 zu sehen. Wichtige Termine Translozierung und Eröffnung Im Oktober 2018 wurde das erste Gebäude in die Königsberger Straße transloziert (versetzt): die 1950er-Jahre-Tankstelle aus Stade. Im September 2019 wurde sie feierlich eröffnet und steht nun den Besuchern offen.
Spektakulär war die Translozierung des Quelle-Fertighauses im August 2019. In der Mozartstraße in Winsen wurde der oberste Teil vom Dach abgetrennt. Auf drei Tiefladern – einer für’s Dach, einer für die Außentreppe und einer für den Hauskörper – fuhr das Haus dann unter Polizeibegleitung die 24,7 km durch Wohngebiete, über Landstraßen und das Maschener Kreuz. Die gesamte Aktion dauerte 6,5 Stunden. Zurzeit wird das Gebäude im Inneren wieder in Stand gesetzt. Danach erfolgt eine Restaurierung, die originalgetreue Einrichtung und auch Anlage des Gartens. Die Eröffnung ist für den Sommer 2021 geplant. Dann zeigt das Quelle-Haus, wie eine moderne Familie in den 1970ern lebte.
Die Eröffnung des Siedlungsdoppelhauses in der Königsberger Straße wird am 8. Mai 2020 gefeiert, dann soll auch das Flüchtlingssiedlungshaus transloziert werden.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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