Ein Hund für Kimi: Die Finanzierung des Autismusbegleithundes steht
"Danke! Wir sind total überwältigt"
as. Klecken. Besser könnte das Jahr 2020 für Familie Sasse nicht anfangen: Die Finanzierung des dringend benötigten Autismusbegleithundes für den am Kleefstra-Syndrom erkrankten Kimi (7) aus Klecken steht. "Ich bin dankbar für die Unterstützung und möchte mich auf diesem Weg herzlich bei allen Spendern bedanken. Es ist großartig, dass sich die Leute so für uns einsetzen", bedankt sich Kimis Mutter Karen Sasse bei den Spendern.
Das Kleefstra-Syndrom ist ein äußerst seltener Gen-Defekt, der bei Kimi u.a. mit frühkindlichem Autismus und Epilepsie einhergeht. Familie Sasse hofft, dass das Leben für Kimi mit einem für seine Bedürfnisse speziell ausgebildeten Autismusbegleithund einfacher wird. Dass der Hund ihm hilft, zur Ruhe zu kommen, in Situationen, in denen er Angst hat, unsicher oder wütend ist.
Die Ausbildung des Begleithundes kostet 26.000 Euro, ein Betrag, der von der Familie nicht ohne Weiteres aufgebracht werden kann. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.
Familie Sasse hat deshalb um Spenden gebeten. Anfang Dezember berichtete das WOCHENBLATT über Kimis Weihnachtswunsch. Sein Schicksal hat die Leser bewegt, viele haben daraufhin für ihn gespendet. Sogar zwei Mitschülerinnen von Kimis Bruder Mika, Lotta und Mia, haben auf ihrem Kindergeburtstag für Kimi gesammelt und der Familie jetzt stolze 200 Euro überreicht.
"Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft, die wir erfahren durften. Dass das Geld jetzt schon komplett beisammen ist, ist einfach toll", strahlt Karen Sasse. "Wir können uns leider nicht persönlich bei den zahlreichen Spendern bedanken, deshalb wollen wir es auf diesem Wege tun."
Der Artikel im WOCHENBLATT habe weitere positive Auswirkungen auf den Alltag von Familie Sasse: "Viele Leute haben von Kimis Schicksal gelesen und mich angesprochen. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen nach Erscheinen des Artikels auch mehr Verständnis für Kimi haben", so Karen Sasse.
Das Geld ist beisammen, wie geht es jetzt weiter? "Alles hängt davon ab, wie schnell ein geeigneter Hund gefunden wird", sagt Kimis Mutter. Momentan seien die Welpen im Servicehundzentrum noch zu klein, sie müssen erst ein gewisses Alter erreicht haben, bevor sie ausgebildet werden können. Sobald das passende Tier gefunden ist, gibt der Ausbilder Familie Sasse Bescheid. Dann geht es zum Servicehundzentrum nach Rostock, wo Kimi und der Hund sich kennenlernen. "Dass die beiden sich verstehen, ist die wichtigste Voraussetzung. Erst wenn das passt, beginnt die Ausbildung des Hundes", sagt Karen Sasse. Der Hund wird in Rostock ein Jahr lang genau für Kimis spezifische Bedürfnisse ausgebildet. Anschließend ist es so weit: Der Hund zieht bei Familie Sasse ein. Damit ist das Training jedoch nicht beendet. Der Ausbilder setzt vor Ort die Ausbildung des Hundes - und jetzt auch der Familie - fort. Das dauert einige Wochen.
"Bis der Hund Kimi helfen kann, wird es also noch rund anderthalb Jahre dauern", erklärt Karen Sasse. "Aber der erste Schritt ist getan, und dafür sind wir sehr dankbar."
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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