Schaltjahreskinder: Ben Pfeiffer und Mitja Schrader kamen am 29. Februar zur Welt
Hurra! Heute wird Geburtstag gefeiert!

Ben ist schon ganz aufgeregt: Am heutigen Samstag wird er nicht nur vier Jahre alt, sondern feiert seinen ersten "richtigen" Geburtstag. Denn Ben war ein Schaltjahresbaby, er wurde am 29. Februar geboren. Das WOCHENBLATT gratuliert allen Schalttagskindern!
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  • Ben ist schon ganz aufgeregt: Am heutigen Samstag wird er nicht nur vier Jahre alt, sondern feiert seinen ersten "richtigen" Geburtstag. Denn Ben war ein Schaltjahresbaby, er wurde am 29. Februar geboren. Das WOCHENBLATT gratuliert allen Schalttagskindern!
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(as). Wird Ben gefragt, wie alt er ist, zeigt er erst vier Finger, und dann noch mal einen Finger. Ben wurde am 29. Februar geboren, einem Tag, den es nur in Schaltjahren gibt. Obwohl er vier Jahre alt ist, feiert er heute zum ersten Mal an seinem Geburtstag. Seine Eltern Claudia und Florian freuen sich schon auf den ersten richtigen Geburtstag ihres Sohnes.
Am 29. Februar geboren zu werden, ist etwas ganz Besonderes. In Deutschland sind gerade einmal 0,07 Prozent der Gesamtbevölkerung Schalttagskinder, rund 55.000 Menschen. Neben Ben wurden in Buchholz im vergangenen Schaltjahr noch zwei weitere Kinder am 29. Februar geboren. 2012 waren es vier Geburten, 2008 gab es kein Schalttagsbaby, 2004 eines und 2000 zwei Kinder. In den Elbe Kliniken in Buxtehude wurden im vergangenen Jahr sogar vier Schalttagsbabys geboren, 2008 waren es zwei Kinder, in 2000, 2004 und 2012 keines. In den Elbe Kliniken in Stade wurde 2000, 2012 und 2016 jeweils ein Kind am Schalttag geboren, 2004 und 2008 waren es jeweils zwei.
Bens Mutter Claudia war zunächst gar nicht begeistert von dem Gedanken, ein Schalttagsbaby zu kriegen. "Ben sollte gar kein Schalttagskind werden. Der Stichtag war ja viel früher. Am 28. Februar mussten wir dann die Geburt einleiten und ich habe so für Ben gehofft, dass wir es noch schaffen, damit er nicht nur alle vier Jahre richtig Geburtstag hat", erinnert sich Claudia Pfeiffer. Doch Ben hatte andere Pläne und kam am frühen Morgen des 29. Februar um 4.39 Uhr zur Welt. Mittlerweile sieht die Familie das Geburtsdatum positiv: "Unser Ben ist eben etwas ganz Besonderes!"
Bisher hat Familie Pfeiffer Bens Geburtstag immer am 28. Februar begangen. "Zwar feiert man so rein, am 28. war Ben ja noch gar nicht da, aber er ist ein Februar-Kind und deshalb wollen wir auch im Februar feiern", sagt seine Mutter. Seinen ersten "richtigen" Geburstag feiert Ben dafür gleich doppelt: zuerst mit seiner Familie und seinen Paten und am nächsten Tag dann mit seinen Freunden. Dafür hat Ben sich ein Faschingsfest im Stil der Zeichentrickserie "PJ Masks" gewünscht.

Mitja Schrader aus Buchholz erinnert sich noch gut an seinen vierten Geburtstag vor 36 Jahren. "Ich war so aufgeregt, zum ersten Mal am 'richtigen' Tag Geburtstag zu feiern, dass ich prompt krank wurde. Ich habe damals wohl erst so richtig realisiert, dass es etwas Besonderes ist, am 29. Februar Geburtstag zu haben." Die Aufregung hat sich mittlerweile gelegt. "Je älter man wird, desto unwichtiger wird das", sagt Mitja Schrader, der heute zum 10. Mal am 29. Februar seinen Geburtstag feiert - er wird 40. Sein ungewöhnliches Geburtsdatum sei zum Running Gag geworden, z.B. als er mit 16 Jahren seinen vierten Geburtstag feierte. "Wer kann schon von sich behaupten, mit vier den Realschulabschluss gemacht zu haben?"
Außerhalb eines Schaltjahres feiert er meist am 1. März - dem Tag nach dem 28. Februar. "Wenn ich feiern möchte, ist es mir egal, ob es den 29. Februar gibt oder nicht, z.B. haben wir meinen 18. Geburtstag auch groß gefeiert." Er habe sein Geburtsdatum nie negativ gesehen. "Als Kind war ich nicht traurig, denn meine Eltern haben auch außerhalb der Schaltjahre ganz normal meinen Geburtstag gefeiert. Und man hat immer ein Gesprächsthema."

Mit ihrem Geburtstag befinden sich Ben Pfeiffer und Mitja Schrader in bester Gesellschaft. Ebenfalls am 29. Februar geboren sind z.B. der Autor Martin Suter, Rapper Ja Rule, Model Lena Gercke und Fußballweltmeister Benedikt Höwedes.
Übrigens: Wer an einem Schalttag geboren ist, kann sich aussuchen, ob er in Nichtschaltjahren am 28. Februar oder am 1. März feiert. Gesetzlich stehen Schaltjahreskinder den an einem 1. März Geborenen gleich. Zum Beispiel werden an einem 29. Februar Geborene nach 18 Jahren am 1. März volljährig.

Warum gibt es Schaltjahre?
Alle vier Jahre haben wir ein Schaltjahr, in dem der Februar 29 statt 28 Tage hat - das Jahr dauert dann 366 statt 365 Tage.
Denn um die Sonne einmal zu umrunden, braucht die Erde nicht exakt 365 Tage, sondern genau fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden länger. Unser Kalender ist aber auf ganze Tage ausgerichtet. Deshalb werden die Extra-Stunden in normalen Jahren weggekürzt. Einfach Stunden wegzulassen, würde aber zu einer Verschiebung führen. Damit das nicht passiert, wird dieser Zeitraum alle vier Jahre auf sechs Stunden aufgerundet, addiert (=24 Stunden) und in unserem Kalender als Schalttag ergänzt.
Durch das Aufrunden bleiben jedoch pro Jahr noch 11 Minuten 14 Sekunden übrig, die auf keinen Tag verteilt sind. Deshalb lässt man im Zeitraum von vierhundert Jahren drei Schaltjahre ausfallen. Es gilt: Ist eine Jahreszahl durch vier oder 400 teilbar, handelt es sich um ein Schaltjahr. Ist die Jahreszahl jedoch glatt durch 100 teilbar, wird das Schaltjahr ausgelassen.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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