Brut- und Setzzeit: Auch im Heim auf Haustiere Acht geben
In Ehestorf wurde ein Reh im Garten von einem fremden Hund zu Tode gejagt

"Hier ist das trächtige Reh an seinen Verletzungen gestorben", sagt Susanne Block. An den Blättern sind noch die Blutspuren zu erkennen (kl. Bild) Fotos: as
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as. Ehestorf. Ein großer Garten, ruhig am Wald gelegen, mit Teich und vielen Büschen, hinter denen man sich verstecken kann: Bei Susanne Block suchen immer wieder Wildtiere Zuflucht. Das Leben eines Rehs, das sich hier versteckt hatte, kam jetzt jedoch zu einem jähen Ende: Es wurde von einem Hund aus der Nachbarschaft gehetzt und getötet.
Kurz vor Ostern entdeckte die Ehestorferin ein hochträchtiges Reh, das sich in den Garten zurückgezogen hatte, wohl um hier seinen Nachwuchs zur Welt zu bringen. Die Freude über den neuen Gartenbewohner währte jedoch nicht lang: Ostermontag hörte Susanne Block plötzlich sehr laute Schreie, ähnlich einem Bellen. "Man hörte, dass ein Tier in Panik war und um Hilfe schrie!" Sie lief in ihren Garten, wo sie einen Hund entdeckte. Das Tier ließ vom Reh ab und lief weg, als es sie sah. "Das Reh lag blutend auf der Seite, ihm waren Kehle und Hinterläufe durchgebissen worden", erinnert sich Susanne Block. Der Hundebesitzer, die Polizei und der Jagdpächter wurden alarmiert.
Der Hund sei in der Nachbarschaft bereits bekannt, weil er immer wieder ausbüxen würde, so Block. Zudem habe das Tier vor einigen Jahren bereits ein Rehkitz an der Straße gerissen. "Einen Hund, der einen so ausgeprägten Jagdinstinkt hat, den muss man unter Kontrolle haben!", ist Susanne Block überzeugt. "Umso schlimmer ist, dass gerade jetzt, in der Brut- und Setzzeit, Jagd auf das Reh gemacht wurde."
Sie habe selbst viele Jahre Hunde gehalten, sagt Susanne Block. Dem Tier könne man keinen Vorwurf machen. "Aber die Hundehalter müssen besser aufpassen, man muss Haus und Grundstück sichern."
Es komme gelegentlich vor, dass er in seinem Revier Rehe töten müsse, die von Hunden gehetzt oder angefallen wurden, berichtet Hans-Heinrich Schröder, Jagdpächter in Ehestorf. Immer wieder führten Hundebesitzer im Wald ihre Tiere ohne Leine spazieren. "Wenn ich die Hundebesitzer anspreche, sind sie meist einsichtig, bis auf wenige Ausnahmen, die sagen: Mein Hund wildert nicht." Dabei würde den Rehen nicht nur das Wildern schaden, sondern vor allem die Unruhe, die Hunde ohne Leine ins Revier bringen.
"Im Garten von Frau Block wurde der Gartenzaun dem Reh zum Verhängnis. In freier Natur hätte es dem Hund entkommen können, so aber konnte es nicht weglaufen", so Schröder. Der Hund habe das mit vermutlich zwei Jungen hochträchtige Tier mit einem gezielten Kehlbiss erlegt.
Susanne Block appelliert: "Nehmt in der Brut- und Setzzeit die Hunde nicht nur beim Gassigehen an die Leine, sondern stellt auch zu Hause sicher, dass der Hund nicht ausbüxen kann!" Brut- und Setzzeit von April bis Juli Bis einschließlich 15. Juli müssen Hunde im Wald und in der freien Landschaft an der Leine geführt werden. Streunende, wildernde oder auch nur stöbernde Hunde können eine tödliche Gefahr insbesondere für Jungtiere werden, denn im Falle einer Störung stellen wildlebende Tiere vielfach die Versorgung ihres Nachwuchses ein.
Für Hundehalter, die diese Vorschrift nicht beachten, kann es teuer werden: Laut den Bestimmungen des Niedersächsischen Gesetzes zur Wald- und Landschaftsordnung werden in diesen Fällen Geldbußen von bis zu 5.000 Euro erhoben. Die Kommunen bitten alle Hundehalter, Rücksicht zu nehmen - auch außerhalb der gesetzlich geregelten Zeiten zur Leinenpflicht.
Aber auch Gartenbesitzer sind zu Rücksicht aufgefordert. Denn sobald Tiere ihre Nester im heimischen Garten anlegen, sind sie durch das Artenschutzrecht geschützt.

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Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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