Kira Buchmann ist die neue Schulleiterin der BBS Buchholz
mi. Buchholz. Vier verschiedene Schulformen, 150 Lehrkräfte und 1.600 Schüler - es ist schon fast eine kleine Stadt, die Schulleiterin Kira Buchmann (53 verheiratet, keine Kinder) verwaltet. Seit 19. September ist die Pädagogin für Friseurtechnik und Chemie die neue Schulleiterin der Berufsbildenden Schulen in Buchholz (BBS). Sie tritt die Nachfolge von Johanna Eggeling an, die diesen Sommer in den Ruhestand ging.
Große Schulen sind für Kira Buchmann, die auf eine 23-jährige Berufsschullehrtätigkeit zurück blickt, keine Neuheit. Bevor sie das Schulleiteramt in Buchholz übernahm, war sie zehn Jahre lang stellvertretende Schulleiterin an einer Berufsbildenden Schule im Landkreis Weser-Marsch. „Wir hatten 2.500 Schüler und der gesamte Schulkomplex lag über 40 Kilometer verteilt, dagegen ist Buchholz fast schon kompakt“, so Kira Buchmann. Der besondere Reiz liege für sie aber auch nicht in der Schulgröße, sondern vor allem in der Vielfalt: „Wir haben Jugendliche, die bei uns auf den Hauptschulabschluss hinarbeiten, genauso wie Schüler, die unsere Schule mit dem dem Abitur Richtung Studium verlassen“, so die Schulleiterin. Natürlich sei das auch ein Miteinander verschiedenster sozialer Schichtungen, das nicht immer ohne Reibungen ablaufe. „Neueste Herausforderung für unsere Schulen sind die so genannten „Sprintklassen“, in denen Flüchtlinge mit einer Mischung aus Sprach-, Kultur- und Berufsschulunterricht fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden sollen“, so die Schulleiterin.
„Für mich ist wichtig, dass wir unsere Schüler - gleich welcher Schulform - so stärken, dass wir ihnen berufliche Chancen, Perspektiven und Erfolge ermöglichen“, sagt Kira Buchmann. Entscheidend dafür sei ihrer Ansicht nach die Kooperation aller am Ausbildungsprozess beteiligten Akteure. Dazu gehöre vor allem der regelmäßige Austausch mit den Ausbildungsbetrieben, aber auch die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie mit anderen Berufsschulen in der Umgebung. „Uns verbindet alle das gleiche Ziel, die Jugendlichen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten“, so Kira Buchmann. Diese Aufgabe könne an einer Schule in der Größe der BBS nur gelingen, wenn auch im Lehrerkollegium zusammen gearbeitet werde. Auch die Schulleitung sei auf ein funktionierendes Team angewiesen. „Natürlich muss nicht jede Kleinigkeit im Konsens entschieden werden, aber große Veränderungen funktionieren meiner Ansicht nach nur, wenn sie möglichst breit getragen werden“, so Kira Buchmann.
Für die Zukunft sieht die neue Schulleiterin im Nachwuchskräftemangel bei den Lehrkräften eines der größten Problem, das betreffe allerdings nicht nur die Berufsschulen.“Für Berufsschulen sei es vor allem schwer, Stellen für die Theoriefächer neu zu besetzen. Deswegen wünsche sie sich im Bereich Personalverwaltung mehr Planungssicherheit. Hintergrund: Vor zwei Jahren hatte die Landesregierung wieder eingeführt, dass freie Stellen nicht mehr direkt durch die Schulen, sondern zentralisiert verwaltet werden. Kira: Buchmann: „Das kann dazuführen, dass ich eine Nachwuchskraft nicht einstellen kann, obwohl ein Kollege in Pension geht, weil ich zu spät erfahre, ob ich die Stelle überhaupt neu besetzen darf.“ Sie begrüße es deswegen, dass Nachwuchskräfte auch über Quereinsteigerinitiativen gewonnen werden sollen. Kira Buchmann: „Für das Lehrersein kann man das Handwerk im Studium lernen. Noch wichtiger ist aber, dass man ‚Lust‘ auf Unterricht hat, das kann man nicht lernen - Lehrer sein ist nicht nur Beruf, sondern immer auch ein Stück weit Berufung, wer das nicht so sieht, ist in der Schule falsch.“
Und wenn sie mal nicht in der Schule ist? Kira Buchhmann: „Dann bin ich gerne draußen in der Natur, in meinen Garten oder beim Segeln. Jetzt im Herbst geht es zum Pilzesammeln in Wald. Ich bin in der Südheide im Raum Hannover aufgewachsen, das ist es hier in der Nordheide für mich ein bisschen wie nach Hause kommen.“
Redakteur:Mitja Schrader |
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