Nachwuchs im Wildpark Schwarze Berge
Luchs-Drillinge begeistern Besucher
Mit ihrem weichen Fell, den verspielten Pfötchen und ihrem gelegentlichen Fauchen sind die jüngsten Bewohner des Wildparks Schwarze Berge eindeutig als Raubkatzen zu erkennen. Heute stand für die drei, am 17. Mai geborenen Luchs-Geschwister, die erste tierärztliche Untersuchung und Entwurmung auf dem Programm.
Beim Gesundheitscheck wurden Gebiss und Pfoten kontrolliert, das Gewicht bestimmt und ein kleiner Chip unter die Haut gesetzt. Auch die nicht ganz so schmackhafte Wurmkur musste geschluckt werden. Was sein muss, muss sein - trotz kräftigem Kinderfauchen haben die Kätzchen tapfer mitgemacht! „Alle drei sind kerngesund und gut genährt“, freut sich Tierärztin Julia Bohner vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) über die Entwicklung der Kleinen. „Es sind zwei Mädchen und ein Junge. In vier Wochen steht die dann die erste Impfung an“, erklärt Bohner. Luchsbabys sind bei der Geburt noch blind und wiegen etwa 250 bis 300 Gramm. Erst nach etwa zwei Wochen öffnen sie ihre leuchtend blauen Augen. Heute brachten die drei Pinselohr-Träger rund 1.700 Gramm auf die Waage und faszinierten Mitarbeiter und Besucher mit ihrem bezaubernden Blick.
Auch der Wildpark freut sich über den tierischen Nachwuchs. „Es zeigt, dass sich die Luchse bei uns wohl fühlen“, sagt Cheftierpfleger Manuel Martens. Die Eltern Ronja und Finn haben sich 2018 im Wildpark Schwarze Berge kennengelernt und von Anfang an gut verstanden. „Es ist bereits der fünfte Wurf, den uns die beiden bescheren“, berichtet Martens stolz. Auch die neuen Luchse sollen zur Stabilisierung des Bestands in freier Wildbahn beitragen. Lange Zeit war der Luchs aus den deutschen Wäldern verschwunden. Heute ist er dank Wiederansiedlungsprojekten im Harz und im Bayerischen Wald wieder heimisch, sodass dort derzeit keine neuen Auswilderungsprojekte nötig sind. „Zuletzt haben wir uns erfolgreich an Ansiedlungsprojekten in Polen beteiligt“, ergänzt Martens.
Wann Mama Ronja ihren Nachwuchs der Öffentlichkeit präsentiert, bleibt abzuwarten. Derzeit kuscheln die vier gut geschützt in ihrem Versteck in einer Baumhöhle. Aber wer genau hinschaut, kann ab und zu zwei große und sechs kleine Pinselohren im Gras oder in ihrem Versteck tanzen sehen.
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