"Ein Stück Normalität schenken"

Freuen sich, helfen zu können: (v. li.) Jürgen Wellhöfer (Baptisten), Johannes Pawellek
(Katholische Kirche), Karsten Wagner (FeG), Michael Grünwald (Herbergsverein),
Florian Schneider (Lutherkirche) und Heide Wehling-Keilhack (Lutherkirche)
  • Freuen sich, helfen zu können: (v. li.) Jürgen Wellhöfer (Baptisten), Johannes Pawellek
    (Katholische Kirche), Karsten Wagner (FeG), Michael Grünwald (Herbergsverein),
    Florian Schneider (Lutherkirche) und Heide Wehling-Keilhack (Lutherkirche)
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mi. Neu Wulmstorf. Das Gemeinsame im Glauben betonen: Dafür steht das Wort Ökumene. In Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) funktioniert das seit Jahrzehnten gut. So wird dort schon seit den 1950er Jahren eine ökumenische Woche begangen. Katholiken und Christen verschiedener protestantischer Glaubensrichtungen zelebrieren ihren Glauben über Konfessionsgrenzen hinaus. Die Kollekte aus den diesjährigen Gottesdiensten brachte rund 800 Euro ein, das Geld wurde jetzt dem Herbergsverein Winsen übergeben. Die Spende ist für die Wohnungslosenhilfe bestimmt.
„Wir wollten mit dem Geld der Not vor unserer eigenen Haustür begegnen, die man allzu schnell übersieht, erklärt Pfarrer Johannes Pawellek von der katholischen Kirche. Pastor Florian Schneider von der Lutherkirche ergänzt, das Thema der ökumenischen Woche sei Barmherzigkeit gewesen, dabei sei es auch immer wieder um die Frage gegangen, kann Barmherzigkeit in heutiger Zeit, wo sie auch ausgenutzt werde, uneingeschränkt gelten. Mit der Spende wolle man daher auch ein Zeichen für Barmherzigkeit setzen.
Michael Grünwald von der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe des Herbergsvereins Winsen bedankte sich für die Spende und betonte, wie wichtig die Hilfe sei. „Wohnungslosigkeit ist kein Randphänomen, sondern ein verdrängtes Problem“, sagte der Sozialpädagoge. So wüssten die Wenigsten, dass es beinahe in jeder größeren Kommune, so auch in Neu Wulmstorf, Notunterkünfte gebe, die auch häufig vollständig belegt seien. Das Problem werde dabei auch dadurch verschärft, dass man im Landkreis seit mehr als zehn Jahren nichts im sozialen Wohnungsbau unternommen habe.
Mit den 800 Euro will der Herbergsverein Wohnungslose zu einem Ausflug einladen, um ihnen ein Stück Normalität in ihrem Leben zu ermöglichen.

Redakteur:

Mitja Schrader

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