Gewerbegebiets-Pläne für Klecken spalteten den Ortsrat
mi. Klecken. Die Erweiterung des vorhandenen P+R-Parkplatzes auf der Westseite des Bahnhofs Klecken ist für den Ortsrat noch nicht vom Tisch - ungeachtet der Tatsache, dass die Eigentümer die Fläche weiterhin nicht verkaufen wollen. Auf der jüngsten Sitzung konnten sich die Ortspolitiker auf kein Votum für einen endgültigen Abschied von den Plänen zur Erweiterung des vorhandenen P+R-Platzes einigen.
Auch über die Alternative, auf der vom Bahnhof ablegenen Seite der Bürgermeister-Glade-Straße Gewerbeland auszuweisen, um an dieser Stelle einen neuen P+R-Platz mit ca. 100 Stellflächen besser finanzieren zu können, gab es keine Einigkeit.
Ein weiterer Parkplatz in Bahnhofsnähe wird diskutiert, weil die Erweiterung der vorhandenen P+R-Anlage bisher gescheitert ist. Heiko und Dorothea Hoyer, Eigentümer der dafür nötigen Flächen, wollen nicht an die Gemeinde verkaufen.
Kleckens Ortsbürgermeister Jürgen Grützmacher (CDU) favorisiert so eine P+R-Anlage an der Bürgermeister-Glade-Straße, schlägt gleichzeitig die Ausweisung von Grundstücken für ortsansässige Betriebe oder die Ansiedlung eines Ärztehauses an dieser Stelle vor. Ein unter anderem von Grützmacher angeregtes Gutachten der Gemeinde zur Machbarkeit des neuen P+R-Platzes in der Nähe des Bahnhofes sieht vor, die Plätze durch die Vermarktung von Gewerbeland zu finanzieren.
„Warum unbedingt Gewerbe?“ oder „Wir sollten uns gut überlegen, wie wir unsere Ortsmitte gestalten!“ - die Klecker Bürger ließen auf der Ortsratssitzung keinen Zweifel daran, was sie von einer Gewerbeansiedlung an dieser Stelle halten.
„Wenn überhaupt bebauen, dann mit Wohnhäusern“, forderten viele Bürger. Ortsbürgermeister Grützmacher sieht das anders: Für Wohnbebauung sei die Fläche wegen der Nähe zu Bahn und Kreisstraße aus Lärmschutz-Gründen nicht geeignet.
Aber das sahen weder die Bürger noch alle Ortsratsmitglieder so. „Es gibt Möglichkeiten zur Wohnbebauung“, widersprach Jan Lerche (Grüne). Auch Eva Gayko und Klaus Stöver (beide SPD) äußerten sich deutlich gegen ein Gewerbegebiet. Jan Becker (FDP) schlug vor, erst einmal abzuwarten, ob Buchholz in einen günstigeren HVV-Tarif rutsche und sich das Parkplatzproblem löse, wenn weniger Pendler von dort kommen. Einzig Hans-Hermann Meyer (CDU) unterstützte die Gewerbegebietspläne des Ortsbürgermeisters.
Der Hoffnung vieler Bürger, die ganze Diskussion könnte obsolet werden, weil Familie Hoyer nach der Bürgermeisterwahl vielleicht wieder zu Verhandlungen mit der Verwaltung bereit sein könnte, erteilte Heiko Hoyer auf der Versammlung eine deutliche Absage. Er sagte: „Ganz egal, wer in Zukunft in Nenndorf rumwurschtelt, das Land wird nicht verkauft.“
Redakteur:Mitja Schrader |
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