Ehestorfer Heuweg vom 26. August bis 28. September voll gesperrt / Braunkohlereste gefunden
Jetzt doch die Vollsperrung

Seit März ist der Ehestorfer Heuweg eine Dauerbaustelle | Foto: as/archiv
  • Seit März ist der Ehestorfer Heuweg eine Dauerbaustelle
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as. Ehestorf. Der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) richtet im Ehestorfer Heuweg vom 26. August, 6 Uhr, bis voraussichtlich 28. September, 20 Uhr, eine Vollsperrung ein. Zwischen der Landesgrenze Hamburg und Wulmsberg ist dann für vier Wochen die Durchfahrt für den Verkehr gesperrt. Das teilte der LSBG jetzt mit.
Laut Plan sollte die Straße erst im Dezember für einen Monat voll gesperrt werden. Der Grund für die vorgezogene Vollsperrung: Während der Bauarbeiten sind Braunkohlereste im Untergrund der Fahrbahn gefunden worden. Da diese nicht tragfähig genug sind, muss jetzt der Boden ausgetauscht werden. Laut Pressemitteilung habe es im Vorfeld "keine Hinweise auf die Rückstände" gegeben.
"Das stimmt so nicht", sagt Rolf Weiß. Er hat die Geschichte des Bergwerks Robertshall, in dem zwischen 1920 und 1922 in Hausbruch und Ehestorf Braunkohle abgebaut wurde, umfassend erforscht (das WOCHENBLATT berichtete) und selbst vor Ort mehrere Bodenproben entnommen. Bei Bodenradarmessungen in 2017 sei er dort auf Stollen und Unregelmäßigkeiten gestoßen - auch im Bereich des Ehestorfer Heuwegs. "Ich habe die Stadt damals darüber informiert, dass der Boden dort nicht tragfähig sein kann, aber man hat mir keinen Glauben geschenkt und sich auf eigene Gutachten berufen", so Weiß. Zudem gäbe es auch eindeutige Messprotokolle des Bergwerks, die der Stadt Hamburg vorliegen. "Es ist eigentlich klar, dass sich in diesem Bereich noch Braunkohle befinden muss."
Das sieht auch Eva Herkner, Sprecherin der Bürgerinitiative "Verkehrsnotstand Rosengarten", so. "Seit neun Jahren wird an dieser Baustelle herumgeplant. Man sollte meinen, dass in der Umgebung eines Bergwerks der Boden vorher gründlich untersucht wird", sagt Herkner. Besonders problematisch sei die Anfahrt von Notärzten und Rettungswagen, die bei einer Vollsperrung nicht möglich sei. "Auch diejenigen, die auf Pflegedienste angewiesen sind, sind mal wieder die Deppen bei der Planung."
Axel Krones, Ehestorfs Ortsbürgermeister, ist auf Zinne. "Es ist ja nicht nur der 'unerwartete' Braunkohlefund. Während der Bauarbeiten ist man auch auf Leitungen und Betonplatten gestoßen, die nirgendwo verzeichnet waren - das hat auch für Verzögerungen gesorgt. Wie chaotisch arbeiten die denn?" Laut Krones ist die Hamburger Behörde mit den Arbeiten schon sechs Wochen im Verzug. "Wie man mir mitteilte, verlängert sich die Gesamtbauzeit jetzt bis März 2020 - und im April soll laut Plan der zweite Bauabschnitt beginnen." Der LSBG erneuert im Ehestorfer Heuweg Fahrbahn- und Entwässerungseinrichtungen in zwei Abschnitten. Im ersten Abschnitt wird von der Landesgrenze Hamburg/Niedersachsen bis Wulmsberg gebaut. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Dezember andauern. Der zweite Bauabschnitt folgt im Frühjahr 2020.
Von Beginn an sorgte eine geplante Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs für Proteste bei den Anwohnern, bei den Bewohnern der Kiekeberg-Dörfer und zahlreichen Pendlern, die auf diese Verbindung angewiesen sind. Während der Bauarbeiten galt deshalb bislang eine wechselnde Einbahnstraßenregelung: Von 5 bis 12 Uhr können Pendler den Heuweg in Richtung B73 befahren, von 12 bis 5 Uhr in Richtung Niedersachsen. Umbau des Ehestorfer Heuwegs

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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