Hörstube in Nenndorf feiert dreijähriges Jubiläum
"Hören fängt im Hirn an"
as. Nenndorf. "Hören findet nicht in den Ohren statt, sondern erst dazwischen", sagt Kristin Sieberth, Inhaberin der Hörstube in Nenndorf. "Deshalb schauen wir uns nicht nur das Ohr an, sondern prüfen auch, wie die Hörverarbeitung im Gehirn abläuft. Das ist die Grundlage unserer Beratung."
Seit drei Jahren ist die Hörstube Anlaufstelle für Hörgeschädigte. Neben Hörakustik-Meisterin Kristin Sieberth gehört auch Hörakustiker Klaus-Peter Schubert von Beginn an zum Team. Verstärkt werden die beiden seit Januar durch die Hörakustikerin Sarah Fiebach.
In der Hörstube steht die individuelle Beratung im Vordergrund. Mit umfangreichen Hörtests überprüfen die Fachleute das Hörvermögen und finden gemeinsam mit dem Kunden das passende Hörsystem. Klassisch hinter dem Ohr getragene Hörgeräte bietet der Meisterbetrieb ebenso an wie kleine In-Ear-Geräte, die kaum sichtbar sind. Die modernen Geräte bieten eine Vielzahl von Funktionen. Ob ausgestattet mit Akkus, eingebautem Bluetooth-Empfang oder der Steuerung per App - die Hörstube greift auf diverse Hersteller zurück, so dass für jedes Ohr die passende Hörhilfe gefunden wird. Dabei nehmen sich Kristin Sieberth und ihre Kollegen viel Zeit für ihre Kunden. Bei der Beratung ebenso wie beim Anpassen. "Der Kunde muss die Hörgeräte vernünftig ausprobieren können. Wie lange das dauert, spielt bei uns eine untergeordnete Rolle", betont Sieberth. Um ihre Kunden noch besser beraten zu können, hat sie vor kurzem eine Weiterbildung zur Hörtherapeutin absolviert. "Im Optimalfall lässt sich mit einer Hörtherapie die Notwendigkeit eines Hörgerätes hinauszögern", ist die Hörakustik-Expertin überzeugt. Deshalb gehören jetzt auch Hörtraining und Hörtherapie zum Angebot der Hörstube. "Eine bessere Hörleistung bedeutet mehr Lebensqualität. Am wichtigsten ist, dass der Kunde zufrieden ist", sagt Kristin Sieberth.
Das Gehör lässt sich trainieren
Trotz umfassender Beratung und fachgerechter Anpassung des Hörgerätes sind einige Kunden noch unzufrieden mit ihrer Hörleistung, z.B. wenn es darum geht, bei Lärm ein Gespräch zu verstehen. "Das Problem muss dabei nicht in den Ohren liegen, sondern kann auch im Gehirn begründet sein", sagt Hörakustik-Meisterin Kristin Sieberth.
Die Kernaufgabe eines Hörgerätes ist es, Schallsignale lauter zu machen. Das Ohr ist aber nur Umwandler dieser Schallsignale und leitet die Signale ans Gehirn weiter - dort fängt das Hören an. "Wenn jemand schlecht hört, und das vielleicht seit Jahren, 'verlernt' das Gehirn, die Signale richtig zu verarbeiten", erklärt die Hörtherapeutin. In solchen Fällen können ein Hörtraining oder eine Hörtherapie nach dem Audio-Impuls-Verfahren Abhilfe schaffen, so Sieberth.
Durch die Therapie können Sprache und Störgeräusche wieder getrennt wahrgenommen werden, z.B. bei Tinnitus, Lärmempfindlichkeit, auditiven Verarbeitungsstörungen (AVS), auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) oder einer Hörentwöhnung.
Die Therapie basiert auf den Arbeitsmustern des kognitiven Verarbeitens und dauert zwischen sechs und zwölf Wochen. Bei der Therapie wird täglich aktives Hören geübt, anschließend folgen Entspannungsübungen. Kristin Sieberth kontrolliert während der Therapie wöchentlich die Fortschritte.
Das erste Screening führt die Hörstube kostenlos durch. Je nach Behandlungsdauer variieren die Kosten für die Therapie.
Derzeit führt die Hörstube zum Hörtraining und der Tinnitustherapie eine eigene Studie durch. Mittlerweile 17 Kunden probieren das Hörtraining aus, das Ergebnis der Studie soll im Mai veröffentlicht werden.
Weitere Informationen unter www.hoer-stube.de/hoertherapie.
Hörstube
Kirchenstraße 9
Rosengarten-Nenndorf
Tel. 04108-4184947
www.hoer-stube.de
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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