Amtshilfe durch die Bundeswehr: Nach nicht einmal 48 Stunden kam die Zusage

Corona-Ausbruch im Seniorenheim: Jetzt helfen Soldaten aus

jd. Guderhandviertel. Nach dem Corona-Ausbruch in einem Altenheim im Alten Land hat sich die dortige Lage dort ein wenig entspannt. Zwar wurden weitere Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Doch einige infizierte Bewohner wurden bereits wieder "freigetestet" und konnten die Isolierstation verlassen. Außerdem sind jetzt drei Bundeswehrsoldaten vor Ort, um das Pflegepersonal zu unterstützen. 

Die Situation im Seniorenheim "Bergfried" in Guderhandviertel scheint sich allmählich zu normalisieren. Bisher wurde  zwar bei immerhin 16 Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen. Doch vier Mitarbeiter sind inzwischen aus der Quarantäne entlassen und konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Bei den Bewohnern hat sich die Zahl der Infizierten nicht weiter erhöht. Von den elf positiv getesteten Bewohnern waren zwei verstorben. Die neun anderen kamen auf eine separate Station. Bei vier von ihnen fiel jetzt ein PRC-Test negativ aus. Sie müssen sich nicht mehr isolieren.  

Zusätzliche Hilfe kommt jetzt von der Bundeswehr. Wie bereits im Frühjahr verrichten dort jetzt Soldaten ihren Dienst, um Hilfstätigkeiten auszuführen und damit das Personal zu entlasten. So können sich die Pflegekräfte auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Die "Truppe" hat dabei blitzschnell gehandelt: Am vergangenen Mittwoch war vom Landkreis als Träger des Pflegeheims ein Amtshilfeersuchen an die Bundeswehr gestellt worden. Bereits am Abend darauf lag die Zusage seitens des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (Kdo TA) vor.

Am Montag dieser Woche haben die drei Angehörigen des Marinefliegerkommandos aus Nordholz (Landkreis Cuxhaven) ihren Dienst im "Haus Bergfried" angetreten. Die Soldaten der Nachschub-/Transportstaffel haben sich freiwillig gemeldet. Sie verfügen bereits über Erfahrung, da sie schon bei einem anderen "Corona-Einsatz" tätig waren. Die drei Männer sind für die Dauer ihres Einsatzes im Seniorenheim untergebracht. So wird auch vermieden, dass sie das Virus im Falle einer eigenen Infektion in der Kaserne verbreiten.

Im Haus "Bergfried" haben die Soldaten gleich am Montag eine Einweisung in die Bereiche und Themen erhalten, die mit ihren Aufgaben im Heim zusammenhängen - wie etwa Hygiene, Datenschutz, Essen- und Getränkeausgabe und Begleitung von eingeschränkt gehfähigen Bewohnern. 

"Über die kurzfristige Genehmigung des Einsatzes der Bundewehrsoldaten freuen wir uns
sehr, dadurch werden unsere Mitarbeiter entlastet und können sich auf ihre pflegerischen
Aufgaben konzentrieren", sagt Dr. Bettina Müller, Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH "Altenpflege Landkreis Stade", die das "Haus Bergfried" betreibt.