Funkstille zwischen Stade und Harsefeld
Das berühmteste Funkloch im Kreis Stade
"Gleich kommt das Funkloch." Das sind die letzten Sätze, die ich von meinem Gesprächspartner höre. Dann ist Funkstille. Ich weiß nicht, wie oft die Verbindung mit unterschiedlichsten Menschen schon an genau dieser Stelle vorbei war. Jedes Mal mit Vorwarnung: "Achtung, gleich bin ich weg." Zwischen Stade und Harsefeld tut sich ein funktechnisches Nichts auf. Seit Jahren und offenbar ohne Aussicht darauf, dass es irgendwann mal besser wird.
Als ich meinen Gesprächspartner nach gut 30 Minuten auf dem Festnetz erreiche, kann der - wie schon andere vor ihm - Beginn und Ende der erzwungenen Stille metergenau lokalisieren. Kurz hinter "Famila" kommt ein Wall und wenig später ist die Verbindung weg. Und das für einige Kilometer. Kurz vor dem Kreisverkehr Richtung Harsefeld, wo es unter anderem nach Issendorf geht, baut sich langsam so etwas wie eine Verbindung auf. Wobei gut anders geht. Wenn das Ortsschild Harsefeld allmählich in Sicht kommt, ist wieder alles kommunikationsklar.
Es ist ja nicht so, dass diese Straße ein schmaler Weg zwischen zwei Minidörfern ist. Es ist die zentrale Achse zwischen der Kreisstadt und Harsefeld als drittgrößte Kommune des Landkreises. Was mich wundert: Genau dort ist der ehemalige Landrat Michael Roesberg bis November jeden Tag gen Kreishaus gependelt. Wie oft hat der sich wohl über das erzwungene Geprächsende geärgert?
Interessante Frage: Wird das vermutlich berühmteste Funkloch des Landkreises Stade irgendwann mal gestopft? Sollte das nicht klappen, könnten die Touristiker des Landkreises die Strecke als Digital-Detox-Radtour oder -Wanderung bewerben. (tk).
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