Viele hängen an der Nadel: Seit es "myboshi" gibt, ist Häkeln total angesagt
lt. Stade. Ein "altes Hobby" boomt gewaltig und zieht immer mehr junge Leute in seinen Bann: Häkeln ist total "in" und wird längst nicht mehr nur mit betagten Frauen verbunden, die vorm Kamin weiße Spitzendeckchen anfertigen.
Zu verdanken ist das wohl in erster Linie zwei fränkischen Studenten, die 2009 nach einem Skiurlaub begannen, unter dem Label "myboshi" selbst gehäkelte Mützen in angesagten Farben sowie Bücher mit Häkelanleitungen zu verkaufen.
Auch Stades Stadtjugendpflegerin Christine Boge hängt inzwischen an der Häkelnadel und bietet derzeit den in Stade ersten "myboshi"-Häkel-Kursus für Zehn- bis 14-Jährige an. Aus reichlich bunter "myboshi"-Wolle häkeln sich fünf Schülerinnen dort ihre eigenen trendigen Kopfbedeckungen.
Manche konnten auch vorher schon häkeln, weil die Oma oder die Tante ihnen gezeigt haben, wie man mit der Nadel Maschen erzeugt und miteinander verknüpft. "Ich habe zu Hause schon Glasuntersetzer und Taschen gehäkelt", sagt Chantal (9). Auch Lina (10) hat sich schon eine Tasche selbst gehäkelt und mittlerweile sogar ihre Mutter für den Trend begeistert. "Es ist doch toll, wenn man etwas selbstgemachtes trägt", sagt Lina.
Für eine Mütze brauchen die Mädchen ein paar Stunden, Christine Boge schafft es inzwischen auch in ca. einer Stunde. "Und dass, obwohl Handarbeit eigentlich nie mein Ding war", sagt die Stadtjugendpflegerin. Dabei sei Häkeln ein super Hobby, weil man dabei gut abschalten und Wolle und Nadel überall bequem mit hinnehmen kann. Und ganz nebenbei hat man am Ende eine neue schicke Mütze für sich selbst oder zum Verschenken.
• Ein neuer "myboshi"-Häkel-Kursus startet am Dienstag, 18. Februar, in Stade. Von 16 bis 18 Uhr treffen sich Zehn- bis 14-Jährige unter der Anleitung von Christine Boge in der Grundschule am Burggraben. Kursgebühr: 12 Euro. Anmeldung unter Tel.: 04141 - 54490 oder per Mail an alterschlachth@stadt-stade.de
• Boshi ist der japanische Begriff für Mütze. Mit Hilfe der "myboshi"-Anleitungsbücher sind auch Anfänger in der Lage, in kurzer Zeit individuelle Mützen zu häkeln. In Spielwaren- und Handarbeitsläden werden Starter-Boxen mit Wolle, Anleitung und Nadeln angeboten.
• Was ist der Unterschied zwischen Häkeln und Stricken?
Das Häkeln ist eine wesentlich jüngere Technik als das Stricken. Es sind keine gehäkelten Stücke bekannt, die nachweislich vor dem Jahr 1800 entstanden sind, während Stricken vermutlich ab dem 13. Jahrhundert nördlich der Alpen praktiziert wurde. Beim Häkeln wird eine Nadel verwendet, die vorne einen Haken hat, während zum Stricken zwei glatte Nadeln nötig sind. Fehler sind beim Häkeln leichter zu korrigieren als beim Stricken, weil immer eine Masche nach der anderen gearbeitet wird. Beim Stricken nimmt man hingegen so viele Maschen auf, wie die Arbeit breit sein soll. Dann wird Reihe für Reihe gestrickt. (Quelle: Wikipedia)
Redakteur:Lena Stehr |
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