"Apartmenthaus Horststraße" mit 31 Wohneinheiten wurde kürzlich übergeben
Neubau für Bethel
sb. Stade. 31 Menschen mit Beeinträchtigung haben Anfang April im Stader Stadtteil Kopenkamp ein neues Zuhause gefunden. Die Wohnstätte Stade hat in der Horststraße 14 für "Bethel im Norden" ein modernes Apartmenthaus mit 31 Wohneinheiten gebaut, davon vier rollstuhlgerecht. "Bethel im Norden" ist ein Unternehmensbereich der "von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel". Bethel ist für Menschen da, die Hilfe und Begleitung durch andere brauchen, die in schwierigen, prekären Lebenslagen sind oder die ihren Weg suchen.
Jedes Apartment hat eine Größe von rund 34 Quadratmetern. Zudem gibt es in dem Gebäude ein Büro für das "Bethel im Norden"-Team und einen Gemeinschaftsraum mit Küche. Letzterer wird u.a. für die Zubereitung gemeinsamer Mahlzeiten genutzt, sobald die Pandemie das zulässt. Auch Veranstaltungen vom Spiele- bis zum Filmabend können dann dort stattfinden. "Wegen Corona gestaltet sich unser Alltag derzeit schwierig", sagt Bethel-Regionalleiter Martin Quensen. "Obwohl wir sehr viel testen, Abstand halten und im Haus Einbahnstraßen eingerichtet haben, um Begegnungen weitestgehend zu vermeiden, muss auf vieles verzichtet werden." So konnte es nach dem Einzug der Bewohner auch keine Festivität oder ähnliches zum gegenseitigen Kennenlernen geben. "Das bedauern wir sehr." Der jüngste Mieter des Apartmenthauses ist 18, der älteste 68 Jahre alt.
Guter Beitrag zur Inklusion in den Wohnungsmarkt
Die Stiftung Bethel und die Wohnstätte Stade leisten mit dem Wohnprojekt einen gemeinsamen Beitrag für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Stiftung Bethel bietet den Bewohnern Alltagshilfe und Betreuung. Für eventuelle pflegerische Tätigkeiten stehen die Mitarbeiter der Stader Betreuungsdienste zur Verfügung.
"Unsere Bewohner gehen einem geregelten Alltag nach, den ihrem Tag Struktur gibt", erklären Bethel-Regionalleiter Martin Quensen und Hausleiterin Heike Mietzner. "Nach dem Frühstück geht es entweder zur Arbeit - überwiegend in eine Werkstatt des DRK oder der Lebenshilfe für Menschen mit Beeinträchtigung - oder in eine unserer Tagesstätten." Dort wird in der Regel auch das Mittagessen eingenommen. Das "Apartmenthaus Horststraße" ist das erste Wohnprojekt dieser Art von Bethel im Norden. Vermieter ist übrigens nicht die Stiftung, sondern die Wohnstätte Stade. Die Wohnungsgenossenschaft errichtete den Neubau auf dem ehemaligen Gelände der Friedhofsverwaltung, das sie 2015 vom evangelisch-lutherischen Gesamtverband Stade gekauft hatte. Im Mai 2019 erfolgte der erste Spatenstich, die Gesamtinvestition beträgt rund 5,5 Mio. Euro. Der Neubau hat eine Wohn- und Nutzfläche von 1.300 Quadratmetern.
Strom und Heizungswärme liefert ein benachbartes Blockheizkraftwerk der Wohnstätte im Quartier. Insgesamt werden hierüber rund 105 Wohnungen mit Wärme versorgt. "Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen Beitrag zur Inklusion in den Wohnungsmarkt und damit auch im besten Sinne zur Quartiersentwicklung leisten zu können", sagt Dr. Christian Pape. "Anspruch und Ziel der Wohnstätte Stade ist die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum – gerade auch in Phasen, in denen der Wohnungsmarkt angespannt ist. Die Kooperation mit Bethel im Norden ist ein wunderbares Beispiel hierfür."
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