Gemeinde Stelle
Gemeindebrandmeister kritisiert Lokalpolitiker
"Die Arbeit in der Feuerwehr erfordert ein hohes Maß an Wahnsinn, Zeit, Leidenschaft und Hingabe. Und das leben wir auch so", sagte jetzt Stelles Gemeindebrandmeister Dennis Flügge auf der Sitzung des Rates der Gemeinde Stelle in Fliegenberg. "Leider sehen wir aber immer wieder, das diese Arbeit nicht von allen Bürgern geschätzt wird, auch nicht von Politikern."
Mit klaren Worten übte Flügge herbe Kritik an den Mitgliedern des Rates. Ein Grund: Der bereits im Bedarfsplan 2018 vorgeschlagene und dringend benötigte Gerätewagen, der 2024 ausgeliefert werden sollte, wurde von Teilen der Politik ohne Rücksprache mit den Brandschützern aufgrund begrenzter finanzieller Mittel auf 2025 geschoben. "Das Vorgehen ist aus meiner Sicht sehr zweifelhaft und unschön", machte Flügge deutlich.
Dass es Einsparungen geben müsse, sei der Feuerwehr bewusst, so der Gemeindebrandmeister weiter. Deswegen habe man auch reichlich und zum Teil auch schmerzhafte Vorschläge dazu gemacht. Allerdings alles mit Augenmaß, denn man müsse ja einsatzfähig bleiben.
Auch manche Aussagen von Politikern gehen Flügge mächtig gegen den Strich. "Ausrüstung und Gerät wird nicht, wie von einigen immer wieder behauptet, einfach im Katalog angekreuzt. Diese Sachen werden nach Erfahrungen, den örtlichen Gegebenheiten, Vorschriften und Gesetzen ausgesucht", sagte er. Immer wieder habe er in den vergangenen Jahren einen Austausch mit der Politik angeregt. "Das Angebot wurde aber nur vereinzelt bis gar nicht angenommen, was mehr als Schade und aus meiner Sicht auch bedenklich ist."
Solche Vorgehen, und auch viele weitere Aussagen von Feuerwehrkritikern würden dazu beitragen, dass die Motivation der Retter sehr strak nachlasse.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.