Flagge gehisst
Regenbogenfarben vorm Steller Rathaus
thl. Stelle. Anlässlich des internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie (LSBTI) hat die Gemeinde Stelle am Montag vor dem Rathaus eine Regenbogenflagge gehisst, um über die noch immer bestehende Feindlichkeit und Diskriminierung gegen Personen aus diesem Kreis aufmerksam zu machen.
Mit von der Partie waren Stephanie Scholl von der im Rathaus ansässigen Polizeistation Stelle und ihr Kollege Jan Meier aus Winsen. Die beiden Beamten sind bei der Polizeidirektion Lüneburg im Nebenamt Ansprechpartner für LSBTI-Belange. Sie sind erreichbar unter Tel. 04131 - 83061380 sowie per Mail an lsbti@polizei.niedersachsen.de.
"Wir machen bei der Flaggenhissung mit, um zu zeigen, dass die Polizei offen und tolerant gegenüber jedermann ist", sagte Jan Meier. Denn noch bis 1994 gab es im Strafgesetzbuch den Paragraphen 175, der die Homosexualität unter Strafe stellte. Und die Polizei musste diese "Straftaten" verfolgen. Aufgrund des Paragraphen wurden Homosexuelle seinerzeit auch als 175er bezeichnet. Heute undenkbar: Noch 1990 wurden 96 Personen in der alten Bundesrepublik aufgrund ihrer sexuellen, gleichgeschlechtlichen Orientierung verurteilt. Zehn von ihnen erhielten sogar eine Haftstrafe. Im März 1994 wurde der Paragraph schließlich aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.
Im Jahr 2001 wurde in Deutschland die Möglichkeit einer "eingetragenen Lebenspartnerschaft" für homosexuelle Paare eingeführt. Zum 1. Oktober 2017 trat das "Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts" in Kraft, das Personen gleichen Geschlechts ermöglicht, eine zivilrechtliche Ehe einzugehen.
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