Eine Vogelinsel für den Austernfischer
Schwimmende Inseln als Brutplätze

Foto: Henrik Hufgard
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Auf dem Steller See und dem Junkernfeldsee in dem Naturschutzgebiet "Untere Seeveniederung" wurden vor zwei Jahren Pontons für den Vogelschutz installiert.
Ziel der Stiftung Lebensraum Elbe war es, sichere Brutplätze etwa für Flussseeschwalben, Sand- und Flussregenpfeifer oder Austernfischer zur Verfügung zu stellen.

Hochwasserschutz verdrängt Brutplätze

Aus Gründen des Hochwasserschutzes und der Schifffahrt ist der Mensch seit Jahrhunderten bemüht, Flüsse zu begradigen, aufzustauen, einzudeichen und Altarme von den Hauptflüssen abzutrennen.
In der Folge nahm die natürliche Dynamik zahlreicher Gewässer und der Ufer drastisch ab, sodass heutzutage kaum noch natürliche Brutplätze wie Kies und Sandbänke an Flüssen entstehen können. Vorhandene Flächen sind über die Jahre zugewachsen oder werden freizeitlich genutzt.
Dazu kommen noch Prädatoren, also Raubtiere, wie Fuchs, Marderhund, Dachs und Marder, die ebenfalls im Naturschutzgebiet leben und dort Vogelnester plündern.

Es ist also kaum verwunderlich, dass sich bislang zumindest eine der seltenen Vogelarten zum Brüten auf den geschützten Inseln niedergelassen hat – der Austernfischer.
Schon 2022 brütete die schwarzweiße Schönheit mit dem langen roten Schnabel das erste Mal auf den Inseln.

Automatische Tränke gegen den Durst

Um die Inseln noch attraktiver zu gestalten und die Lebensbedingungen für die Küken zu verbessern, hat nun ein Team des NABU Winsen, das die Inseln zusammen mit der Stiftung Lebensraum Elbe betreut, auf einer der Inseln eine Bewässerungsanlage aufgebaut, die stets automatisch für Wasser in einer Vogeltränke sorgt. Um das Geschehen auf der Insel beobachten zu können, wurde eine Wildtierkamera auf einer der Inseln installiert.

Dabei war der Weg zum Einsatzort für die Montagen auf dem Wasser für alle schwierig.
Eine Zufahrt zum Ufer des Sees mit einem Fahrzeug war unmöglich – weil die Wege aufgeweicht waren. Das Material inklusive des Bootes musste, vorbei an Galloway-Rindern, über Wiesen getragen werden.

Überwachung der Pontons 

Doch schon einige Tage nach dem Einsatz der Naturschützer kam der Erfolg – die Kamera auf dem Floß zeigte die Ankunft des ersten Brutpaares.
„Gerne möchte ich Besucherinnen und Besuchern der Unteren Seeveniederung die Möglichkeit bieten, das Leben auf der Insel aus nächster Nähe mitzuverfolgen, ohne dabei die Tiere zu stören“, so Henrik Hufgard von der Stiftung Lebensraum Elbe.
„Daher haben wir Interessierten ermöglicht, per YouTube einen Blick auf die Insel zu werfen.
Ein QR-Code, der an der Beobachtungsstation am Steller See angebracht wurde, führt zu dem YouTube-Kanal, in dem wir fast täglich mindestens eine aktuelle 15-sekündige Filmaufnahme einstellen.“
Wer also kein geeignetes Fernglas besitzt, kann trotzdem an dem Geschehen auf einem der beiden Pontons quasi hautnah teilhaben.

Foto: Henrik Hufgard
Foto: Henrik Hufgard
Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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