Plattdeutsche Literatur
„Vun allens wat“: Brüder Großmann schreiben Geschichten aus dem Leben

Die Brüder Bernd (li.) und Hartmut Großmann haben ein Buch mit Geschichten und Fabeln auf Plattdeutsch veröffentlicht | Foto: Großmann
  • Die Brüder Bernd (li.) und Hartmut Großmann haben ein Buch mit Geschichten und Fabeln auf Plattdeutsch veröffentlicht
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Die Brüder Hartmut und Bernd Großmann, beide pensionierte Lehrer für Englisch und Sport, haben sich als „de Bröer Großmann“ zusammengetan und mit „Vun allens wat“ ein einzigartiges Buch auf den Markt gebracht. Bernd, der jüngere Großmann (76) aus Hummelsbüttel, ist bereits bekannt für seine erfolgreichen Teilnahmen an Schreibwettbewerben mit hochdeutschen Geschichten. Hartmut (81) aus Stelle, bekannt als plattdeutscher Kolumnist und Vortragender, hat bereits zwei plattdeutsche Bücher geschrieben und die Geschichten seines Bruders ins Plattdeutsche übertragen.

Hartmut Großmanns Faszination für Plattdeutsch begann bereits in der Grundschule. „Mein Lehrer Willi Kröger las ein Gedicht von Klaus Groth vor, und das hat mich damals umgehauen“, erinnert er sich. Plattdeutsch konnte ihm jedoch keiner beibringen, da in seinem Umfeld niemand diese Sprache sprach.
Später, während seines Studiums, lernte er seine Frau Bärbel kennen, deren Familie Platt sprach. „Sobald meine Frau ins Zimmer kam, wurde Hochdeutsch gesprochen, denn 'de Deern sull dat bäter hebben'“, erzählt Hartmut. Doch die Faszination blieb und entfachte sich erneut, als er in der Familie seiner Frau viel Plattdeutsch hörte und las. „Da ist der Funke übergesprungen“, sagt er.

„Plattdeutsch lässt sich nicht wortwörtlich ins Hochdeutsche übersetzen. Die Sprachen sind zu verschieden“, erklärt Hartmut Großmann. Das Buch „Vun allens wat“ umfasst 20 bewegende Geschichten und fünf Fabeln. Diese reichen thematisch von Flucht und den Aufbaujahren nach dem Krieg über das Down-Syndrom und ein Hospiz bis hin zu Schicksalen wie dem eines DDR-Grenzsoldaten und eines Basketball-Rolli-Sportlers. Trotz der ernsten Themen fehlt es den Geschichten nicht an Humor und einem positiven Ausgang.

Das Besondere an diesem Buch ist nicht nur die Vielfalt der Themen, sondern auch die sprachliche Komponente. Für Anfänger gibt es am Ende eine Vokabelliste, die besonders nützlich ist, da die plattdeutschen Ausdrücke regional stark variieren. Hartmut Großmanns Frau Bärbel, die als Lektorin mitwirkte, spielte dabei eine entscheidende Rolle. „Beim Lesen hatte ich oft meine Eltern im Ohr“, erzählt sie. Dadurch konnte sie einige Ausdrücke, Satzstellungen und Satzmelodien korrigieren.

Grafisch gestaltet wurde das Buch von Großmanns Tochter Svenja, womit es zu einem echten Familienwerk wurde. „Vun allens wat“ richtet sich sowohl an muttersprachliche und fortgeschrittene Plattdeutsch-Sprecher als auch an Anfänger.

Das Buch kann für 12 Euro direkt bei Hartmut Großmann (E-Mail HartmutGrossmann@gmx.de, Tel. 04174 - 3761) bestellt werden. Es ist auch in der ABC-Buchhandlung in Stelle erhältlich.

Redakteur:

Anika Werner aus Winsen

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