Beleidigungen und Bedrohungen gegen Steller Politiker
Mandatsträger sehen sich immer öfter Attacken der Aldi-Gegner ausgesetzt
thl. Stelle. Was in Sachen "Widerstand gegen das Aldi-Zentrallager" derzeit in Stelle abgeht ist schwer zu ertragen - zumindest für die Mitglieder der Verwaltung und des Rates. Nicht nur, dass sie in den Sitzungen der Fachausschüsse und des Rates teilweise polemische Äußerungen und Unterstellungen zu hören bekommen. Auch in ihrer Freizeit werden sie immer öfter von den Aldi-Gegner verbal attackiert und bedroht. Das stellte sich in der Sitzung des Gemeinderates am Montagabend in der Sporthalle heraus.
"Ich war kürzlich mit meiner Frau spazieren, als plötzlich ein Radfahrer auf mich zufuhr und mich anschrie: Ihr mit eurem Aldi, euch sollte man alle verprügeln", erzählte Heinz-Dieter Adamczak (SPD). "Das war für uns gewiss keine angenehme Situation." Dabei ist Adamczak nicht der Einzige, dem so etwas widerfährt. Andere Ratsmitglieder gehen schon nicht mehr mit ihren Familien einkaufen, um diese aus der ganzen Sache herauszuhalten.
Abbringen lassen von ihrer Meinung zur Aldi-Ansiedlung wollen sich die Mandatsträger aber nicht. "Wir haben einen Auftrag der Wähler, deren Interessen zu vertreten. Daran wird eine Minderheit auch nichts ändern", so ein Politiker.
Apropos Aldi: Die Planunterlagen für das Bauvorhaben im Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd werden von Donnerstag, 30. Juli, bis einschließlich Montag, 31. August, erneut ausgelegt. Darauf wies Bürgermeister Robert Isernhagen hin. Die Unterlagen würden vollständig ausgelegt, es seien aber nur beschränkte Einwendungen möglich, die sich auf die in der Auslegung neu hinzugekommenen Punkte beziehen dürften, so das Gemeindeoberhaupt. Unter anderem geht es dabei um das vom BUND und den anderen Aldi-Gegnern entdeckte Vorkommen der Feldgrille auf dem Areal.
In der Sitzung des Rates gab es einen Mandatswechsel. SPD-Frau Kristina Schneider hat ihr Mandat aus persönlichen Gründen niedergelegt. Nachfolger ist Hans-Georg Meyn aus Ashausen. Der gelernte Landmaschinenschlosser und frühere Kraftfahrer der Post ist seit über 20 Jahren Mitglied der Sozialdemokraten und startet jetzt erstmalig politisch durch. Meyn ist verheiratet, hat drei Kinder und vier Enkel. Im Rat sitzt er künftig im Kultur-, Sozial- und Sportausschuss.
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