Kritik der Grünen am Bau des Supermarktes Ashausen hält weiter an
thl. Ashausen. Die Grünen im Steller Gemeinderat lassen nicht locker mit ihrer Kritik am Bau des Supermarktes in Ashausen. Für sie ist der Bau eine "tickende Zeitbombe" im Falle von Wetterkapriolen.
Kurzer Rückblick: Nachdem umfangreiche Baumfäll- und Erdbauarbeiten für den Bau erfolgt waren, passierte eine Weile nichts. Das Grundstück sei nicht einfach zu händeln, antwortete Stelles Bürgermeister Robert Isernhagen auf Nachfrage und erklärte, man müsse erst prüfen, ob das Areal dem Druck des direkt daneben liegenden Mühlenteiches standhalte.
"Wozu der Bürgermeister sich nicht geäußert hatte, ist die Frage, warum das nicht im Vorfeld untersucht wurde. Dass dort hohe Wasserstände zu erwarten sind, versteht sich eigentlich von selbst", kritisiert Dr. Kathleen Schwerdtner Máñez vom Ortsvorstand der Steller Grünen. Die hohen Grundwasserstände seien nicht die einzige Herausforderung. "Der Mühlenteich und die umliegenden Flächen spielen eine wichtige Rolle für den Hochwasserschutz. In einem Vertrag von 1997 hatte die Gemeinde sich dazu verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Passiert ist nichts. Das dazugehörende hydrologische Gutachten zeigt deutlich, dass schon damals die Abflussmöglichkeiten vom Gelände unzureichend waren. In Anbetracht der Klimaprojektionen für den Landkreis, die eine Zunahme der Starkregentage vorhersagen, müssten diese sogar angepasst werden.“ Was mit den umliegenden Häusern passiere, wenn auch nur annährend so ein Starkregenereignis wie in der Eifel stattfinde, möchte Schwerdtner Máñez sich nicht vorstellen.
„Das Gelände hat eine Neigung“, sagt Dr. María Máñez vom Climate Service Center in Hamburg, die zur Anpassung an den Klimawandel forscht. „Der zu bauende Supermarkt entsteht an der tiefergelegenen Stelle, wo der Teich angelegt wurde und nie Hauptgebäude standen. Durch die zusätzliche Versiegelung beim Bau der zahlreichen Parkplätze gehen wichtige Flächen für die Versickerung verloren.“
"Das scheint in der Gemeinde allerdings noch niemandem aufgefallen zu sein. Ebenso wenig wie die elf zusätzlich gefällten Bäume, die sich nicht auf dem Gelände des Supermarktes befanden, sondern auf dem des Eigentümers", kritisiert die Grüne und behauptet: "Besonders pikant ist, dass die Fällungen erfolgten, als der Eigentümer verreist war. Ob dieser nach so einer Aktion noch dem geplanten Fußweg vom Mühlenkamp zum Supermarkt zustimmen wird, scheint fraglich. Auch, weil bisher weder Gespräche über den genauen Verlauf noch über eine mögliche Entschädigung stattgefunden haben."
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