Irene Vorwerk aus Tostedt ist verstorben
Eine gute Seele ist gegangen
bim. Tostedt. Irene Vorwerk, die Grande Dame des international agierenden Rohrleitungsbauunternehmens Vorwerk in Tostedt, ist am 12. Dezember im Alter von 88 Jahren verstorben. "Neben ihrer Funktion als langjährige Mitgesellschafterin, Prokuristin und Gründerin der Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung war sie immer die gute Seele der Unternehmensgruppe. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war Irene Vorwerk die Mutter des Unternehmens, für die Führungsmannschaft eine wertvolle und kompetente Ansprechpartnerin", sagt Vorwerk-Gesellschafter Torben Kleinfeldt.
Irene Vorwerk hat das 1962 gegründete Unternehmen gemeinsam mit ihrem 1999 verstorbenen Mann Friedrich zu einem der wichtigsten Arbeitgeber im Landkreis aufgebaut und in den Anfangsjahren auch schon mal die Arbeiter auf den Baustellen mit Kaffee und Stullen versorgt.
Findlingspark und
Todtglüsinger Heide
Irene und Friedrich Vorwerk unterstützten vor allem ihre Heimatgemeinde Tostedt. Der Findlingspark in der Todtglüsinger Heide mit Findlingen, die auf den Vorwerk-Baustellen gefunden wurden, sowie ein mehr als 80 Hektar großes Waldgebiet mit Grünland - ein Flächenpool für ökologische Ausgleichsflächen nach Eingriffen in die Natur - dienen der Erholung der Bevölkerung.
Weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt war Irene Vorwerks mildtätiges Engagement. Gemeinsam mit ihrem Mann hatte sie schon in den 1960er Jahren gemeinnützige Projekte und hilfsbedürftige Personen privat unterstützt. Dieses soziale Engagement wurde mit der im Jahr 1997 anlässlich der Neuordnung des Unternehmens ins Leben gerufenen Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung auf professionelle Beine gestellt. Ihre Motivation: "Mein Mann und ich hatten das Glück, in einem friedlichen und freiheitlichen Umfeld ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen zu können. Und wir wollten etwas von unserem Erfolg an diejenigen weitergeben, denen es in unserer Gesellschaft nicht so gut geht", sagte Irene Vorwerk anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Vorwerk im Jahre 2012 in einem WOCHENBLATT-Interview.
Unzählige gemeinnützige
Projekte unterstützt
Mit der Stiftung unterstützte sie unzählige Projekte der Kinder-, Jugend- und Altenhilfe sowie Kulturprojekte, verkaufte mit Vorwerkern und Polit-Prominenz regelmäßig auf Norddeutschlands größtem Flohmarkt in Tostedt Lose für den guten Zweck. Besondere Herzensanliegen waren Irene Vorwerk auch die Förderung der Töster Tafel und des Stadtplaner-Nachwuchses der HafenCity-Universität sowie die jährliche großzügige Unterstützung des Hospizes Nordheide in Buchholz. Irene Vorwerks Name ist untrennbar mit dem Einsatz für Hilfebedürftige sowie der Förderung von Kultur und Wirtschaft verbunden.
Eines der jüngsten Projekte der Stiftung war die Finanzierung des Baus von Wasserkiosken an der Nordküste Kenias in der Nähe eines Mädchen-Internats. Denn Irene Vorwerk liebte Afrika. Mit ihrem Mann Friedrich verbrachte sie dort 15 Jahre lang jedes Jahr Weihnachten.
Immer bodenständig
und bescheiden
Bei aller anerkennungswürdiger Mildtätigkeit und den Erfolgen des Unternehmens war die große Bühne nie Sache der bodenständigen 88-Jährigen. Sie agierte bescheiden im Hintergrund, war aber bis zuletzt regelmäßig im Stammhaus in Tostedt anzutreffen und jedem Menschen gegenüber herzlich aufgeschlossen.
Mit Irene Vorwerk ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Samtgemeinde Tostedt und des Landkreises Harburg verstorben. Ihr Geist lebt im Unternehmen und in der Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung fort.
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