Lehrer aus Tostedt und Morlaàs tauschten sich aus

Die französischen Lehrkräfte probierten das Lehrmaterial selbst aus (v. li.): Marie-Lys, Sarah, Sylvie und Géraldine | Foto: Anke Gühne
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bim. Otter. Seit fast drei Jahrzehnten besteht die Freundschaft zwischen Tostedt und dem französischen Morlaàs. Jetzt kamen erstmals französische Lehrkräfte in ihre Partnerkommune, um sich über die Unterschiede zwischen den Schulen und dem Bildungssystem zu informieren. Die Initiative dazu hatte Anke Gühne ergriffen, die seit 2011 Sprecherin des Tostedter Freundeskreises Morlaàs und auch Leiterin der Grundschule Otter ist.
"Ich war schon mehrfach in Morlaàs und habe mir dort einmal die Schule angeschaut. Aber da waren Ferien. Ich dachte: Wir schön wäre es, dort einmal zu hospitieren?", berichtet Anke Gühne, die daraufhin versuchte, andere Lehrerkollegen aus der Samtgemeinde Tostedt für ihre Idee zu gewinnen. Das Projekt glückte, sodass nun Lehrer der Grundschulen Otter, Tostedt, Todtglüsingen und der Mühlenschule Buchholz fünf Kollegen vom französischen Ecole Jean Moulin in ihren Familien aufnahmen. "Die Ecole ist vergleichbar mit Kindergarten oder Vorschule", so Anke Gühne.
Das Unterhaltungsprogramm, das u.a. eine Stadtbesichtigung in Lüneburg und den Besuch des Stücks "La Traviata" in der Elbphilharmonie umfasste, wurde von der Friedrich und Irene Vorwerk-Stiftung gefördert.
Die französischen Lehrkräfte hospitierten bei ihren deutschen Kollegen. Gemeinsam schaute sich die Gruppe u.a. einen Film über Inklusion mit deutschen und französischen Untertiteln an. "Die Verständigung erfolgte über das Französisch der Deutschen und auf Englisch. Außerdem übersetzte Sabine Behrens-Hintz vom Freundeskreis", erläuterte Anke Gühne.
Den Abschluss bildete eine bilinguale Fortbildung. "Dabei kamen wir noch sehr angeregt zu den Unterschieden zwischen den Schulen ins Gespräch", erzählt Anke Gühne. In Frankreich gebe es zum Beispiel aus Hygienegründen keinen Sand in den Sandkästen. Und die französischen Lehrkräfte stellten fest, dass die Klassenräume in Frankreich spürbar kleiner seien und es weniger Material und moderne Technik gebe. "Außerdem scheint es so zu sein, dass bei uns der Personalschlüssel in den Kindergärten besser ist", so Anke Gühne.
Was die Deutsch-Französischen Begegnungen angeht, hat das Jugendzentrum Tostedt inzwischen die Patenschaft für den Jugendaustausch übernommen. "Die Gemeinde Tostedt hat zum 30-Jährigen im kommenden Jahr bereits eine Einladung an die französischen Jugendlichen ausgesprochen", so Anke Gühne. Im Herbst 2019 reisen die Erwachsenen nach Frankreich.

Die französischen Lehrkräfte probierten das Lehrmaterial selbst aus (v. li.): Marie-Lys, Sarah, Sylvie und Géraldine | Foto: Anke Gühne
Die Lehrer und ihre (Gast-)Familien besuchten auch die Elbphilharmonie | Foto: Anke Gühne
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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