Königsmoor
Schulstraße ist bald endlich wieder komfortabler befahrbar
Rund acht Jahre lang war die Schulstraße in Königsmoor eine einzige Schlaglochpiste - wohlgemerkt, seit ihrer Sanierung. Die Samtgemeinde hatte die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Königsmoor und Lauenbrück (Kreis Rotenburg) im Jahr 2015 instandsetzen lassen - mit einer kostengünstigen Tränkdecke. Seither gab es immer wieder Beschwerden von Anwohnern und Nutzern über deren Zustand. Jetzt ließ die Samtgemeinde die Schulstraße wieder herrichten - mit einer Asphaltdecke. Die Anwohner bleiben dennoch skeptisch, wie lange der neue Belag hält.
Rückblick: Der Ausbau der Schulstraße im Jahr 2015 hatte 92.000 Euro gekostet, davon 15.000 Euro für eine sogenannte Tränkdecke. Die Überlegung war, dass eine Tränkdecke besser mit dem moorigen Untergrund mitgeht. Nach Auffassung der Tostedter Verwaltung erfolgte der Ausbau aber nicht wie ausgeschrieben, sondern ohne Unterbau. "Die Fahrbahn hätte aus drei Schichten bestehen müssen. Aber die untere Schicht, die sich mit dem Untergrund verzahnen sollte, fehlt", erläuterte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam dem WOCHENBLATT im vergangenen Jahr. Die Fahrbahndeckschicht wurde insbesondere durch wendende Fahrzeuge immer wieder regelrecht abgefräst. Dauernd musste die Strecke ausgebessert werden.
Jahrelanger Rechtsstreit
Ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen der Tostedter Verwaltung und der Baufirma wegen der nicht korrekten Bauausführung folgte. Ende Februar 2022 akzeptierte die Samtgemeinde vor dem Gütegericht einen Vergleich, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren - und konnte lediglich die Kosten für die Tränkdecke einklagen.
Kurz nach der Gütevereinbarung wollte die Samtgemeinde in die Planung einer neuen Fahrbahndecke gehen, was ein paar Monate dauern sollte. Doch daraus wurde mehr als ein Jahr, weil die Verwaltung zwischenzeitlich ein Unternehmen mit Bodenproben beauftragt hatte, um herauszufinden, wie stark der Untergrund erneuert werden muss.
Bei den in den vergangenen Wochen erfolgten Bauarbeiten berichtete eine Anwohnerin von einem zwischenzeitlichen Baustopp, weil der moorige Untergrund auf rund 300 Metern nicht stabil genug für die Tragschicht sei.
Dass sich unter der Straße Torf befindet, ist der Samtgemeinde bekannt. Dieser bewege sich aber nicht so stark, dass man den Untergrund komplett hätte austauschen müsse, sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam. Zumal die Baukosten mit Entsorgung, Auskoffern und neuem Aufbau um ein Vielfaches höher geworden wären. Nun habe die Schulstraße - gemäß der politischen Entscheidung - "eine solide Asphaltdecke" erhalten.
Im Haushalt 2023/24 waren zunächst 500.000 Euro für eine Asphaltierung der Schulstraße eingestellt, letztlich rechnet die Samtgemeinde für den nun erfolgten Ausbau mit rund 200.000 Euro.
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