Handelohs Bürgermeister wegen ausbleibender Informationen in der Kritik
bim. Handeloh. In Handeloh stand jetzt Bürgermeister Heinrich Richter (FWH) in der Kritik von Dr. Hans-Christian Schröder (FDP) und Uwe Blanck (Grüne). Hintergrund: Die Abarbeitung von Mängellisten dauere zu lange, die Beantwortung von Fragen werde ausgesessen. Weil er monantelang vom Bürgermeister auf seine im März und April per E-Mail gestellten Anfragen keine Antworten erhalten habe, griff Hans-Christian Schröder in der jüngsten Ratssitzung zum letzten Mittel: Er stellte zwei Anträge zu den Themen „Einrichtung eines separaten WLAN-Zugangs für das Freifunk-System“ und „Verbesserung der Situation für den Heideshuttle am Bahnhof“. Nun erhielt er auf diese Fragen nicht nur die gewünschten Antworten, sondern gleich die Aufmerksamkeit der Zuhörer im Hotel Fuchs.
Was den WLAN-Zugang betrifft, sei das System der Gemeindeverwaltung u.a. bei der Versendung der Sitzungs-Vorlagen mehrfach abgestürzt und die Vorlagen zum Teil zu spät übermittelt worden, monierte Schröder. „Es scheint so, dass diese Häufung mit der Einrichtung des Freifunks begonnen hat, der parasitär eine gewisse Bandbreite mit nutzt“, so seine Vermutung. Seine Forderung: Die Gemeinde richtet einen separaten, physisch vom lokalen Verwaltungsnetz getrennten WLAN-Zugang für das Freifunk-System ein.
„Das Freifunk-System hängt nicht am WLAN der Gemeinde, sondern am WLAN-Zugang des Bürger- und Verkehrsvereins. Mein Verdacht ist, dass die Probleme mit einer neuen Software zusammenhängen“, erläuterte Heinrich Richter.
Bei der Verbesserung der Situation für den Heideshuttle forderte Schröder u.a. die Beseitigung der Pflanzinsel mit den Buchsbäumen und der Verengung der Bahnhofstraße im Bereich des Hauses Nr. 6. Auch sollten weitere Parkflächen auf der westlichen Bahnhofstraße geschaffen werden.
Heinrich Richter berichtete, Busfahrer im vergangenen Jahr nach Problemen in der Bahnhofstraße gefragt zu haben. Demnach hätten nur besonders lange Linienbusse Schwierigkeiten beim Manövrieren. Mit diesen Themen soll sich nun der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss näher befassen.
Als Hans-Christian Schröder dann u.a. noch wissen wollte, welche Beweggründe dazu geführt hatten, die Flüchtlings-Container direkt auf dem Bahnhofsvorplatz, angrenzend an eine befahrene Verbindungsstraße, den Wendehammer und die Bahngleise zu errichten, warf Harald Stemmler (FWH) Schröder vor, er solle sich besser informieren. Dem entgegenete der FDP-Ratsherr: „Da ich auf direkte Anfragen in der Regel keine Antwort bekomme, die den Sachverhalt klären könnten, bleibt mir nichts anderes übrig, als den formalen Weg zu gehen.“
Das sieht auch Uwe Blanck so. „Es geht um vernünftige Informationen. Dann gibt es auch keine Interpretationen.“ Blanck kritisierte unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen, dass im Mergelweg - wie bei einer Bereisung bereits im Januar empfohlen - das Totholz immer noch nicht aus den Bäumen geschnitten wurde, was eine Gefährdung darstelle. Immerhin sei der Mergelweg Bestandteil des Heidschnuckenwegs. „Aber es ist möglich, dass im Juni eine Eiche gefällt wurde“, meinte Blanck zu der Fäll-Aktion an der Zuwegung zum neuen Baugebiet (das WOCHENBLATT berichtete). Richter erklärte, dass der Totholzschnitt nun baldmöglichst erfolgen werde.
Auch eine kostspielige Umleitung durch den Wald während des Straßenbaus Am Flidderberg hinterfragte Blanck kritisch. „Es wurden im Nachhinein höhere Anforderungen an eine Verkehrsführung gestellt, als zunächst als zumutbar angesehen wurde. Die Umleitung war notwendig, weil das Ordnungsamt sonst die Baumaßnahme stillgelegt hätte“, so Richter.
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