Im Landkreis Harburg
Millionen Euro für Straßenbau, aber manche Maßnahmen werden dauernd verschoben
(bim). Der Landkreis Harburg investiert 2022 rund 8,6 Millionen Euro in Kreisstraßenausbau, Instandsetzung sowie Kreisverkehr- und Radwegebau. Für das kommende Jahr sind ebenfalls gut acht Millionen Euro an Kreismitteln vorgesehen, zusammen mit Fördermitteln werden dann rund 15 Millionen Euro in Radwege und Kreisstraßen investiert. Weitere Unterhaltungsmaßnahmen kommen hinzu. Allerdings: Wenn man sich die Maßnahmenliste anschaut, sieht man, dass bestimmte Strecken seit Jahren auf die Warteliste geschoben werden, während andere Investitionen fragwürdig erscheinen.
Rund 40 Maßnahmen hat der Betrieb Kreisstraßen in seinem Bauprogramm gelistet, die 2022/2023 abgearbeitet werden sollen. Einen detaillierten Überblick über das Straßenbauprogramm gaben Kreisrat Josef Nießen und Dr. Susanne Dahm, die Leiterin des Betriebs Kreisstraßen, am Mittwoch den Mitgliedern des Kreisbau- und Planungsausschusses. Bei drei Gegenstimmen wurde das Bauprogramm mehrheitlich abgesegnet.
• Noch in diesem Jahr soll die Kreuzung Hamburger Straße / Nordring (K13/K82) in Buchholz, an der der Verkehr seit acht Jahren (!) über ein Ampel-Provisorium geregelt wird, zum Kreisverkehr umgebaut werden. Kosten: 1,47 Millionen Euro.
• Der sogenante "Preußische Hut", die Kreuzung an der Bendestorfer Straße (K12) und Kleckerwaldstraße (K54) zwischen Buchholz, Klecken und Bendestorf, wird 2023 für 2,25 Millionen Euro zum Kreisverkehr umgebaut. Dazu muss die Steigung der Kleckerwaldstraße in Richtung Kreisel von derzeit fünf auf zweieinhalb Prozent verrringert werden. Außerdem wird dort ein Radweg für fast eine weitere Million Euro gebaut.
• Ein Großprojekt, das über Jahre immer wieder verschoben worden war, ist der Ausbau der K57 (Lohberger Straße) in Todtglüsingen. Der erste Bauabschnitt in der Ortsdurchfahrt (Kosten: rund drei Millionen Euro) soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Der zweite Bauabschnitt bis zur B3 (für 2,39 Millionen Euro) folgt im kommenden Jahr.
• Die K23 (Baurat-Wiese-Straße) in Königsmoor, die erst 2017, dann 2020 saniert werden sollte, wurde nun bis 2028 - bis zum Jahr der Bahnbrückenreparatur - zurückgestellt. In diesem Jahr sind lediglich Maßnahmen zur Erhaltung der Verkehrstüchtigkeit auf der 100 Meter langen Bahnbrücke geplant.
• Ebenfalls seit Jahren eine absolute Buckelpiste: die K39 (Hittfelder Straße) in Klecken. Die Fahrbahnerneuerung in der Ortsdurchfahrt war im Bauprogramm 2019 vorgesehen (Kosten: 850.000 Euro) und taucht im aktuellen Programm gar nicht mehr auf. Wie Kreissprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Anfrage mitteilte, soll diese Maßnahme gemeinsam mit dem Ausbau des Knotenpunktes K39/K12 geplant werden inklusive Geh- und Radweg sowie Regenrückhaltebecken.
Eine Übersicht über alle Maßnahmen:
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