Längst überfällig
Zehn-Punkte-Plan für bessere Hausarztversorgung

- Seit vielen Jahren leiden die Menschen, inbesondere auf dem Land, unter dem Hausärztemangel
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Einen „10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ hat die niedersächsische Landesregierung jetzt zusammen mit Vertretern der Universitätsmedizin, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und dem Verband der Ersatzkassen (vdek) in Hannover vorgestellt. Perspektivisch sollen die Maßnahmen dazu beitragen, dass in Niedersachsen wieder mehr Hausärztinnen und Hausärzte tätig werden, um die ambulante Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Der Aktionsplan ist längst überfällig, schaut man sich die miserable Haus- und Fachärzteversorgung auf dem Land an, über den das WOCHENBLATT in den vergangenen Jahren immer wieder berichtet hat.
Hintergrund für den „10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ ist der demografische Wandel, der dazu führt, dass in den nächsten Jahren viele Hausärztinnen und Hausärzte in den Ruhestand gehen werden. Zugleich bedingt die Alterung der Gesamtgesellschaft einen hohen medizinischen Versorgungsbedarf der Bevölkerung.
Mit dem „10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ sind unter anderem Änderungen in der Ausbildung vorgesehen, wie mehr Studienplätze für Allgemeinmedizin, eine bessere Unterstützung für Studierende nach der „Landarztquote“ über ein neues Mentoringprogramm und einer landesseitigen Förderung für Studierende, die ihr Praktisches Jahr in einer hausärztlichen Praxis absolvieren. Zudem soll der Quereinstieg aus anderen Fachrichtungen in die Allgemeinmedizin erleichtert und unterstützt werden, sowie der Arbeitsalltag von Hausärztinnen und Hausärzten durch zusätzliches medizinisches Personal, mehr digitale Lösungen und weniger Bürokratie erleichtert werden.
Allerdings wird es dauern, bis der "Aktionsplan" greift. Zunächst werden mal wieder eine Lenkungs- und Arbeitsgruppen ins Leben gerufen und Personal in einer Geschäftsstelle beschäftigt. Denn im letzten Satz heißt es zum weiteren Vorgehen: "Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird eine strukturierte Arbeitsweise etabliert, bestehend aus einer Lenkungsgruppe, die sich aus den o.a. Aktionspartnerinnen und Partnern zusammensetzt, themenbezogenen temporären Arbeitsgruppen und einer zentralen Geschäftsstelle".
Bereits im November 2017 berichtete das WOCHENBLATT:
Hausärzteversorgung auf dem Land: "Eine Katastrophe rollt auf uns zu"
(kb/bim). "Nein, das geht nicht, wir nehmen keine Patienten mehr auf." Mit dieser Reaktion hatte ich, Redakteurin Katja Bendig, nicht gerechnet, als ich vor einiger Zeit versuchte, einen Termin bei einem Allgemeinmediziner vor Ort zu bekommen. Es war ein Notfall, ich hatte keine Langeweile, sondern Grippe. Ich rief in nicht nur einer Praxis an, bis ich die Nase voll hatte und mich mit Fieber in mein Auto setzte, um zum 40 Kilometer entfernt praktizierenden Hausarzt meiner Familie fahren. Kein...
und unter anderem im Dezember 2023:
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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