Drogenprozess
Angeklagter aus Winsen machte reinen Tisch
thl. Winsen/Lüneburg. Die Einlassung des Hauptangeklagten stand im Mittelpunkt des zweiten Prozesstages gegen einen 28-Jährigen und dessen 31-jährigen Helfer vor der 1. Großen Strafkammer am Landgericht Lüneburg. Wie das WOCHENBLATT berichtete, müssen sich die beiden amtsbekannten Winsener wegen Drogenhandels im großen Stil bzw. wegen Beihilfe verantworten. Der Hauptangeklagte M., der zur Verschleierung seiner Taten ein Kryptohandy des Anbieters EncroChat nutzte, soll in 27 angeklagten Fällen knapp 740.000 Euro verdient haben.
Über seinen Verteidiger, Rechtsanwalt Christian Lange, ließ M. verkünden, dass ein Großteil der Taten so stattgefunden hätten, wie es in der Anklageschrift stehe. Andere Verkäufe, die ebenfalls Gegenstand der Anklage sind, seien ein Bluff gewesen. Eine Tat bestritt M. gänzlich.
Sein Mandant wolle mit offenen Karten spielen und Verantwortung übernehmen, versicherte der Anwalt. M. sei in etwas hineingerutscht, das sich im Laufe der Zeit verselbstständigt habe, auch um seinen eigenen Drogenkonsum finanzieren zu können. Am Ende sei es nur noch Stress gewesen und M. sei froh gewesen, als die Geschichte mit seiner Festnahme ein Ende fand.
Keine Angaben machte der Hauptangeklagte zu der Rolle des Mitangeklagten W. Dieser soll laut Staatsanwaltschaft in sechs Fällen die Drogen für M. zum Abnehmer transportiert und dafür 900 Euro kassiert haben.
Der Prozess wird am Dienstag, 21. Dezember, fortgesetzt.
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