Winsen
Brandstiftungen aus Obdachlosen-Hass?
- Seit Jahren steht das Haus Riedels Eck leer. Immer wieder suchten Obdachlose dort Unterschlupf
- Foto: thl
- hochgeladen von Thomas Lipinski
Hat es in Winsen jemand auf Obdachlose abgesehen? Diese Frage stellt sich nach der Brandstiftung im Gebäude Riedels Eck am vergangenen Sonntag. Denn in dem alten leerstehenden Haus, das in Kürze abgerissen werden soll, übernachten immer mal wieder Obdachlose. Und es war nicht das erste Mal, dass eine von Obdachlosen genutzte Stätte Ziel einer Attacke wurde.
Im November 2020 brannte es in der alten Chemiefabrik am Ilmer Moorweg. Auch dort hatten zuvor Obdachlose Unterschlupf gesucht. Und: Im Vorwege des Brandes damals kam es öfter zu Randale in dem Gebäude. Sollten die Obdachlosen damit vertrieben werden? Wurde schließlich, als nichts mehr half, dort Feuer gelegt? Fakt ist: Die Tat gilt bis heute als ungeklärt.
Im vergangenen Jahr hatte sich ein Obdachloser einen Holzstand auf einer Wiese an der Hansestraße als Rückzugsmöglichkeit gesucht. Mehrere Wochen ging das gut, bis der Unterstand eines Tages völlig zertrümmert wurde. Der Grund: bis heute unklar.
Jetzt der Brand im Riedels Eck. Nach WOCHENBLATT-Informationen soll es rund zwei Wochen zuvor dort bereits einen Notarzteinsatz gegeben habe, nachdem ein Obdachloser dort verletzt wurde.
Die Polizei hält sich bedeckt. "Es gibt derzeit keine Erkenntnisse, dass die Taten zusammenhängen", so Sprecher Jan Krüger auf Nachfrage. Trotzdem bleibt bei vielen Bürgern ein ungutes Gefühl.
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