Drogenrazzia an Schulen - Polizei, Stadtjugendpflege und Lehrkräfte waren auf den Pausenhöfen unterwegs
thl. Winsen. Ungewöhnliche Vorgänge an den weiterführenden Schulen in Winsen: Polizei und Stadtjugendpflege haben zusammen mit Lehrkräften an zwei Tagen in den großen Pausen Drogenkontrollen im Umfeld der Einrichtungen durchgeführt. Im Visier der Beamten waren dabei die IGS Roydorf und das Luhe-Gymnasium sowie das Gymnasium an der Bürgerweide und die Berufsbildenden Schulen.
"Es waren mehrere Beamte in zivil unterwegs, die sich unter die Schüler gemischt und dabei den einen oder anderen Hinweis bekommen haben", erzählte Kontaktbeamtin Stephanie Gramann im Rahmen eines Pressegespräches, bei dem die Ergebnisse und Hintergründe der Kontrolle bekanntgegeben wurden. Insgesamt erwischten die Fahnder drei Jugendliche, die sogenannte Grinder (Cannabismühlen) dabei hatten, in denen die Drogen gemahlen werden und in denen sich noch Restbestände von Cannabis befanden. Ein weiterer Jugendlicher hatte zudem zwei Gramm Marihuana bei sich. Gramann: "Die Täter sind zwischen 14 und 17 Jahre alt."
"Was besonders auffiel, war die Tatsache, dass die Jugendlichen kein richtiges Unrechtsbewusstsein hatten, weil sie der Meinung waren, Hasch wäre legal und eine saubere Droge", sagte Carsten Bünger, Beauftragter für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Harburg. Das sei natürlich verkehrt. "Cannabis ist illegal und macht abhängig. Wer es besitzt oder verkauft, macht sich strafbar", machte Bünger deutlich. Mittlerweile sei Cannabis auf dem Markt, das einen Wirkstoffgehalt von über 20 Prozent habe. Bünger: "Die Folgen für die Konsumenten, vor allem für junge Menschen, sind noch gar nicht absehbar."
"Es ist schön, dass die Schulen sich heutzutage öffnen und auch an uns herantreten, wenn es Probleme gibt", sagte Stadtjugendpfleger Ralf Macke, der auch als Sprecher des Arbeitskreises Prävention fungierte. "Drogen haben an Schulen nichts zu suchen. Und darauf wollten wir mit der Aktion aufmerksam machen." Weitere Kontrollen seien deshalb auch nicht ausgeschlossen.
"Bei Drogendelikten sind wir, wie bei anderen Straftaten oft auch, auf Hinweise angewiesen", machte Carsten Bünger deutlich und appellierte: "Wer Erkenntnisse hat, sollte diese nicht verheimlichen, sondern sich an die Polizei oder die Schulleitung wenden."
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